(FMG-INFORMATION 110, Dezember 2013)

 

 

 

Die unersetzliche Bedeutung

 
von Gebet und Opfer

 

 

Vor Jahren hatten wir schon den folgenden Text von Nikolaus Cusanus abgedruckt (FMG-INFORMATION 31, August 1987), den uns P. Leopold Bertsche OCist zugesandt hatte, ohne ein genauere Quellenangabe geben zu können. Es handelt sich offensichtlich um den Bericht eines Erlebnisses des Kardinals. Die Kraft des Gebets, der Fürbitte, des Opfers wird im Bild der Nonnen erkennbar – sie steht aber einem jeden zur Verfügung, der in gläubiger Liebe CHRISTUS nachzufolgen sich müht.

Nikolaus von Kues, latinisiert Cusanus, wurde 1401 in Kues an der Mosel geboren. Er wirkte als universal gebildeter Wissenschaftler, Theologe, als Bischof von Basel und als Kardinal beim Konzil von Basel für die Versöhnung zwischen Papst und deutschem Reich. Er widmete sich der religiösen Erneuerung und legte einen Entwurf für eine allgemeine Kirchenreform vor. 1464 starb er in Todi und wurde in Rom, in S. Pietro in Vincoli, begraben.

 

»… da lächelte die Nonne und sagte: „Der mich reden heißt, hat zu mir gesagt: Wenn er – gemeint ist damit Nikolaus von Kues – also spricht: ‚O HERR, ich bin ein Sünder, aber ich liebe Dich doch‘, dann nimm ihn an der Hand und führe ihn an einen Ort, wo solche Sünder, die nicht aus der Liebe gefallen sind, gerettet werden.“

 

Sie kamen in eine kleine uralte Kirche hinein, die mit Mosaiken und Fresken der frühen Zeit geschmückt war, und jetzt bot sich dem Kardinal ein wahrhaft ungeheurer Anblick. Tausend und mehr Nonnen beteten in der kleinen Kirche. Sie waren so schmal, so sehr in sich selbst zusammengenommen, dass sie Raum genug hatte und dass jede für sich blieb, wie eng offensichtlich auch ihre Gemeinschaft war. Sie beteten – aber der Kardinal hatte noch nie so beten sehen. Sie knieten nicht, sondern standen hoch aufgerichtet, den Blick nicht so sehr in die Ferne als in eine für ihn unerkennbare Nähe gerichtet. Die Arme hatten sie weit ausgestreckt, die Handflächen nach oben, aber nicht zum Empfangen, sondern zum Darbieten. Denn das war das Ungeheure: sie trugen in ihren armen, schmalen Händen Männer und Frauen, Kaiser und Könige, Städte und Länder. Manchmal schlossen sich etliche Händepaare um eine Stadt zusammen, oder ein Land, an seinen Fahnen und Wappen erkennbar, ruhte auf einer ganzen Mauer stützender Arme, und auch da noch war um jede einzelne Betende ein Raum von Stille und Abgeschlossenheit.

Mit den meisten aber war es so, dass sie in ihren einsa­men, zaghaften Händen Menschenbrüder und Men­schenschwestern trugen. Nikolaus sah in den Händen einer ganz schmalen, jungen, fast kindhaften Nonne den Papst. Man sah, wie schwer sie an ihrer Last trug, aber ihr Gesicht war vom Glanz der Freude überstrahlt. Eine ältere Nonne mit strengem, aber überaus adeligem Gesicht trug den jungen Bischof von Todi, der ihrer Sippe angehören mochte. Auf den Händen einer der ältesten Schwestern ruhte er selber, Nikolaus von Kues, Bischof von Brixen, Kardinal der römischen Kirche. Er sah sich mit den Runzeln des Alters, mit den scharfen Zügen seines Leidens. Er sah die Makel seiner Seele und seines Lebens mit aller Deutlichkeit. Er erkannte die Verzeichnungen, die das Bild seines Wesens durch seine Schuld erfahren hatte, aber auch die Barmherzigkeit GOTTES, die ihr Zeichen auf seine Stirn geprägt hatte.

Fast schien es ihm, als ob die Hände dieser Nonne, die einer Bäuerin seiner Moselheimat nicht unähnlich war, ja, ihn auf unbestimmte Weise an seine Mutter erinnerte, an ihrer Last leichter trügen als andere, als ob die gehaltene Gestalt, die ja er selber war, einen ihrer Füße schon auf neuen, sicheren Grund gesetzt habe.

Er sah das alles mit großen, erschrockenen Augen, aber in seinen Schrecken mischte sich doch bald eine unsägliche Seligkeit. Die Führerin, die immer noch neben ihm stand und unablässig seine Hand hielt, flüsterte ihm zu:

„Da seht Ihr nun, wie die Sünder gehalten werden, die trotz ihrer Sünden nicht aufgehört haben, den HERRN zu lieben.“ – „Was aber ist denen, die nicht mehr lieben?“ fragte er. Und da war sie mit ihm in der Krypta der Kirche, wo abermals tausend und mehr beteten; aber wenn jene die zu Haltenden mit ihren Händen trugen, so taten diese es mit ihren Herzen. Wie dies möglich war, bleibt in die Schleier des Geheimnisses gehüllt. Man erkannte nur eben, dass sie es taten. Um sie war eine Luft eisiger Kälte und unendlicher Trauer. Ihre Mienen waren undurchdringlich, und wenn eines von den anderen Antlit­zen ab und zu doch wenigstens die Spur eines Lächelns oder das Aufatmen der Erleichterung gezeigt hatte, so war hier nach außen nichts anderes als unwandelbare Starre, weil auch noch jener Hauch von Kraft, der sonst an ein Lächeln oder ein Aufatmen gewandt wurde, hier vom innersten Herzen gebraucht wurde. Das Bild der oberen Kirche hatte, gegen das der Krypta gehalten, fast noch etwas von Traulichkeit besessen. Hier war nun die unerbittliche Strenge, die um das ewige Schicksal unsterblicher Seelen waltete.

„Seht Ihr, Kardinal“, sagte die Führerin, „so werden auch die noch gehalten, die aufgehört haben zu lieben. Zuweilen geschieht es, dass sie wieder warm werden an der Glut der Herzen, die sich verzehren; zuweilen, aber nicht immer. Manchmal auch werden sie von diesen immer noch rettenden Herzen in die Hände des Richters genommen und müssen dann auch das Opfer verantworten, das für sie dargebracht worden ist. Keines freilich bleibt ohne Frucht, aber wer die ihm zugewachsene nicht pflückt, dem reift die Frucht des Verderbens.“

Der Kardinal blickte auf diese sich opfernden Frauen. Er hatte immer gewusst, dass es sie gab, er hatte sie immer bewundert und oft genug den herrschsüchtigen Äbtissinnen und Priorinnen der alten Orden als Muster vorgehalten, aber es war ihm nie so offenbar geworden wie jetzt, was sie für die Kirche und für die Welt, für die Völker und für jeden einzelnen bedeuteten. Jetzt ging es ihm fast erschreckend auf. Er beugte sich tief vor diesen Märtyrinnen der Liebe, und fast hätte es der nächsten Worte seiner Führerin nicht mehr bedurft. Sie sagte: „Das vergesst ihr oft, Ihr Tätigen, Ihr Fleißigen, die Ihr die Welt bewegt, dass GOTT Selber nicht aufgehört hat, sie von innen zu bewegen. Auch dazu erwählte ER Menschen, aber schweigende, opfernde, solche, die gewissermaßen an das Kreuz Seines SOHNES geschlagen werden. Ihr habt reformiert, und andere werden weiter reformieren. Ihr seid kleinmütig gewesen, und andere werden auch kleinmütig sein. Aber über Eurer Reform und über Eurem Kleinmut steht die Erbarmung des ERBARMENDEN, wie Ihr sie nun habt sehen dürfen.“

Während sie noch die letzten Worte sprach, geschah etwas Seltsames. Eine der schweigenden, entrückten Nonnen hielt mit ihrem Herzen die Gestalt eines Königs. Dieser Gestalt war wie aus einem bösen, tödlichen Erz, und jetzt begann sie in loderndem Feuer zu glühen. Erst zuckten ihre Finger, dann aber bewegte die Gestalt des Feuers auch ihr Gesicht. Es verbrannte nicht, aber es zitterte plötzlich und dann liefen Tränen aus den toten Augen und waren wie der Regen, der erst das Feuer löscht und dann die Saat aus der Asche aufsprießen lässt. Als dieses aber geschehen war, sagte eine sehr reine und tönende Stimme: „DEO gratias, GOTT sei Dank!“ Und Nikolaus sah den Engel des Königs, der bis dahin unsichtbar gewesen war und sich jetzt tief und de­mütig vor den betenden Frauen verbeugte.

– Sie standen wieder auf der Straße, aber jetzt war es eine der schmalen, weinduftenden Straßen des Mosel­dorfs Kues.«

 

 

Ein ganz aktuelles Beispiel wurde kürzlich berichtet von einer alten, für die Welt gewissermaßen unsichtbaren Klausurschwester der Benediktinerinnenabtei von Fermo, Italien, namens Sr. Raffaella Strovegli, die ihr Gebet und ihr Leiden und Sterben für die innere Heilung einer Person aufopferte

(Quelle: www. katholisches.info/?p=20807, übersetzt von Giuseppe Nardi aus „Vatican Insider“; abgerufen 9.1.2013).

 

Die Ereignisse gehen ins Jahr 2009 zurück; die Abtei machte sie Ende 2012 bekannt und wiederholte sie für „Vatican Insider“. Danach kam ein erschöpftes Paar an die Klosterpforte und bat um ein kräftiges Gebet für einen Verwandten, der an einer „geistlichen Krankheit“ leide. Wie im Kloster üblich, wurde ein Zettel mit dem Anliegen auf der Gebetstafel angebracht. Der Konvent nahm sich des Anliegens an. Nach einiger Zeit bemerkte die Äbtissin, „dass Schwester Raffaella, die zu den Ältesten im Kloster gehörte, sich in besonderer Weise des Anliegens angenommen haben musste. In bestimmten Abständen fragte sie mich immer wieder, wie es jener Person geht. Doch ich konnte ihr keinen Erfolg melden. Sie harrte aus, betete weiter und fragte weiterhin in Abständen nach der Person des Gebetsanliegens. Schließlich verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand und wir mussten sie ins Krankenhaus bringen. Dort starb sie nach einem Monate des Leidens am Abend des 20. April 2009.“

In derselben Nacht hatte der junge Mann, der Inhalt der Gebetsbitte war – „von der Gnade berührt und von ihrem Leiden befreit“ – einen Traum, in dem ihm der hl. P. Pio erschien und ihn anwies, das Kloster aufzusuchen und für die Gebete zu danken, die zur Heilung durch GOTT geführt hatten. Er solle besonders einer Schwester Raffaella danken, die ihr Leben für ihn aufgeopfert habe. So kam am frühen Morgen des nächsten Tages ein junger Mann in die Klosterkirche, der einen ganz erschütterten Eindruck machte. Die Schwestern beobachteten, wie er sich suchend umsah. Schließlich entdeckte er im Schwesternchor einen Sarg, ging sogleich dorthin und kniete nieder. Er fragte nach dem Namen der Verstorbenen, weinte und blieb lange im Gebet am Sarg. Als er aufstand, sprach ihn die Äbtissin an. Er erzählte ihr die Geschichte seines Leidens und seiner Befreiung. „Ein Gebetsanliegen bekam ein Gesicht!“

 

 

 

 

 

Bibel und Polygamie

 

 

Wieder möchten wir einen kurzen interessanten Artikel von Dr. John Bergsma vorstellen. Der konvertierte protestantische Pastor, der an der Franziskaneruniversität von Steubenville, Ohio, Heilige Schrift doziert, befasste sich in der Zeitschrift „Lay Witness“ (May/June 2013) der Vereinigung „Catholics United for the Faith“ mit der Problematik der Polygamie in der Ehe; der Aufsatz knüpft insofern an die Darlegungen in FMG-INFORMATION 109 S. 22f. an und nimmt die momentanen weitweiten Anstrengungen in den Blick, die Ehe „neu zu definieren“, um etwa die Verbindungen von gleichgeschlechtlichen Partnern darunter zu fassen. „Im direkten Gefolge“, so fürchtet Bergsma, „dürfen wir wohl auch Bemühungen erwarten, um die Polygamie zu legalisieren“.

 

»In kommenden Debatten wird man zweifellos darauf hinweisen, dass das Alte Testament Polygamie zu dulden scheint. Hatten nicht Abraham, Isaak und Jakob mehrere Frauen? Waren das nicht Männer des Glaubens? Dies ist eines der Argumente von Joseph Smith, dem Gründer der Mormonen, das er verwendete, um für seine Gemeinde Polygamie zu rechtfertigen. Wir können erwarten, dass wir das wiederum hören werden.

Aber duldet die Bibel wirklich Vielweiberei? Nur wenn man die Bibel schnell und oberflächlich liest. Wenn wir aber langsamer lesen und die gesamte Ausrichtung bedenken, entdecken wir, was einige Rabbiner lange zuvor erkannt haben: die heiligen Autoren zeigen beständig auf, dass Polygamie zu Familienstreitereien und sozialen Problemen führt.

Der erste Mensch der Geschichte, der mehr als eine Frau nahm – der biblische „Erfinder der Polygamie“ – war ein gewisser Lamech, der Adah und Zillah heiratete (Gen 4,19). Lamech jedoch ist die sechste Generation der bösen Stammeslinie Kains; darüber hinaus ist er ein gewalttätiger Mann, der bei seinen Frauen von seinen Morden prahlt (Gen 4, 23-24) und behauptet, vielfach brutaler zu sein als sein Vorfahre Kain (Gen 4,24). Indem er die Erfindung der Polygamie diesem gemeinen Schuft zuschreibt, versucht der heilige Autor uns zu zeigen, dass Polygamie kein gutes Ideal ist!

Wenn wir weiter lesen, kommen wir zum Bericht in Gen 6, 1-8 über die Sündhaftigkeit der Menschheit und GOTTES Entscheidung, eine große Flut zu schicken. Die be­sondere Sünde, die GOTTES Gericht provoziert ist, dass die „GOTTESsöhne“ (d. h. die gerechten Männer der Linie von Seth) so viele Frauen, wie sie wollten, von den „Menschentöchtern“ (d. h. von den ungläubigen Frauen der Linie Kain) genommen hatten (Gen 6,1). Diese polygamen Verbindungen produzierten die Nephilim, beschrieben als „Männer von schlechtem Ruf“, die die Erde mit Gewalt anfüllten (Gen 6,5) Warum? Zum Teil, weil polygame Verbindungen mehr Söhne zeugen, als ein Vater ordentlich erziehen kann, und ganz allgemein die Bande zwischen Vater und Kin­der schwächen. Die Söhne können wild aufwachsen. Demzufolge können wir sagen, Polygamie war eine der Grundursachen, die die Sintflut hervorriefen.

Wenn wir weiterlesen bis zur Geschichte von Abraham (Gen 12-22), stellen wir fest, dass er ursprünglich monogam war, verheiratet nur mit Sarah. Nur später, auf Sarahs törichtes Drängen hin, willigt er ein, Sarahs Magd Hagar zusätzlich zur Frau zu nehmen (Gen 16, 1-2). Diese Situation verursacht jedoch nur Streit und Machtkämpfe zwischen Sarah und Hagar (Gen 16, 5-13). Schließlich gebiert Hagar den Ismael, den Vater der Araber. Und wie kommen die Araber und die Juden miteinander aus? Richtig. Der heilige Autor zeigt, dass einige der ernsthaftesten Gegner der Israeliten dadurch entstanden sind, weil Abraham die Bindungen der Monogamie gebrochen hatte.

Der Patriarch Isaak hatte nur eine Frau, Rebekka (Gen 24) und infolgedessen war ihr gemeinsames Leben fried­voller als das seines Vaters Abraham oder seines Soh­nes Jakob.

Jakob wünschte sich einerseits nur eine Frau, Rachel (Gen 29). Gegen seinen Willen wurde er von seinem hinterhältigen Onkel Laban ausgetrickst, auch Rachels Schwester Lea zur Frau zu nehmen (Gen 29, 21-30). Lea und Rachel haben ihn später dazu gedrängt, zusätzlich noch ihre Mägde als Frauen zu nehmen (Gen 30). Das Ergebnis war, dass er viele Söhne, aber keinen Frieden in seiner Familie hatte. Einige seiner Söhne waren gewaltsam und widerspenstig (Gen 34, 25-31). Es gab eine intensive Rivalität unter den Söhnen von verschiedenen Müttern. Die Situation wurde schließlich so schlimm, dass die Söhne seiner weniger geliebten Frauen Joseph, den ältesten Sohn der geliebten Rachel in die Sklaverei verkauften, um zu verhindern, dass er der Erbe wurde (Gen 37).

Um zu verhindern, dass die Probleme der Polygamie den königlichen Haushalt zerstörten, befahl GOTT, dass der König von Israel nicht mehrere Frauen heiraten sollte (Deut 17,17). Trotzdem nahm David mehrere Frauen (2 Sam 5,13), und es brachte ihn fast um, als Söhne seiner verschiedenen Frauen untereinander um sein Königtum kämpften (2 Sam, 13; 1 Könige 2). Salomon hatte Hunderte von Frauen und Nebenfrauen (1 Könige 11, 1-8); und sie überredeten ihn, fremden Göttern zu dienen, was ihm zum Verhängnis wurde. Und so geht es weiter durch das gesamte Alte Testament: Mögen die heiligen Autoren Polygamie auch nicht ohne Umschweife verurteilen, so zeigen sie doch beständig den Kummer und den Ärger, den sie erzeugt.

Das biblische Ideal ist die Treue zu seinem ersten Ehepartner, der der einzige Ehepartner bleiben soll. Die Weisheitsliteratur, zum Beispiel, preist die Treue zur „Frau seiner Jugend“, d. h. der ersten und möglichst einzigen Frau (Spr 5,18; Mal 2,14). Nur dieses Verhältnis zeigt die gleiche Würde von Mann und Frau und ermöglicht dem Ehepaar, in einer exklusiven, hingebenden Liebe zu wachsen, ähnlich der Liebe zwischen den Personen der DREIFALTIGKEIT.«

 

 

 

 

Wie verhält man sich


zu einem homosexuellen Angehörigen?

 

 

„How many for Dinner?“ – „Wie viele zum Abendessen“? Unter diesem Titel behandelt David Prosen in der Zeitschrift „Lay Witness“ (July/August 2013) der US-Vereinigung „Catholics United fort he Faith“ verschiedene schwierige Fragen, wie katholische Gläubige mit der gleichgeschlechtlichen Anziehung und homosexueller Lebensweise von Angehörigen umgehen können.

Der Autor, David Prosen, der selber aus der homosexuellen Lebensweise herausgefunden hat, war jahrelang Leiter der Steubenviller Ortsgruppe von „Courage“; er arbeitet nebenamtlich als katholischer Therapeut in Tele­fon- und Internetberatung* und ist Mitglied katholischer Therapeutenverbände**. (*The Raphael Remedy; **Catholic Therapists.com; American Association of Christian Counselors; National Association of Research and Therapy for Homosexualits (NARTH) [nationale Vereinigung für Forschung und Therapie für Homosexuelle]).

„Courage“ ist ein katholisches Apostolat, das „Personen mit gleichgeschlechtlicher Anziehung und ihren Lie­ben dient” zu einem keuschen Leben, in Übereinstimmung mit der Lehre der Kirche (vgl.  www. couragerc.org).

 

»Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie meine Mutter es geschafft hat.

Während ich aktiv dem homosexuellen Lebensstil nachging, machte sie mir klar, dass sie mich bedingungslos liebte. Doch sie hieß mein Verhalten nie gut. Wir stritten oft darüber, ob ich eine Bekanntschaft von mir zu einem Familienessen in den Ferien mitbringen konnte. Sie gab nie nach, aber sie lehnte mich auch nie als ihren Sohn ab.

Die Kirche ist klar in ihren Lehren über homosexuelle Handlungen: „Sie sind in keinem Fall zu billigen“ (KKK 2357). Zugleich erklärt der Katechismus, dass jenen, die mit Homosexualität kämpfen, „mit Achtung, Mitgefühl und Takt zu begegnen“ ist. „Man hüte sich, sie in irgend einer Weise ungerecht zurückzusetzen“ (KKK 2358).

 

Dinge, die unmittelbar das Zuhause betreffen

Wenn ein geliebter Mensch Sie mit seinem Partner besu­chen möchte, was tun Sie? Erlauben Sie den Besuch? Besuchen Sie sie?

In „Same Sex Attraction: A Parent´s Guide“ [Gleichgeschlechtliche Anziehung: Ein Elternführer] empfahl Fr. John F. Harvey, das Familienmitglied oder dessen Partner nur alleine zu Besuch kommen zu lassen. Er fügte hinzu, dass die Eltern in den Ferien und anderen außergewöhnlichen Situationen dem Partner erlauben können, im Haus zu übernachten, sofern die Partner in getrennten Zimmern sind.

Jede einzelne Situation in dieser heiklen Angelegenheit ist unterschiedlich. Sie könnten zur Entscheidung gelangen, dass es wichtig ist, Ihr Kind und seinen Partner zu besuchen oder sie über die Ferien zu Gast zu haben. Wenn Sie sich dafür entscheiden, werden Sie zuerst ganz klarstellen wollen, dass Sie sexuelle Aktivitäten außerhalb der Ehe nicht stillschweigend dulden (und dass diese Regel auch für heterosexuelle Paare gilt). Eine solche Erlaubnis kann auch andere Probleme verursachen, etwa die Frage von jüngeren Kindern, wer der Partner denn sei. Ich empfehle sehr, dass Sie mit einem vertrauenswürdigen, rechtgläubigen Priester sprechen, wofür auch immer Sie sich entscheiden. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wo Sie einen solchen finden können, kontaktieren Sie „Courage“…

Bewaffnen Sie sich weiterhin mit der Wahrheit. Diesen Artikel zu lesen ist ein guter Anfang, aber hören Sie nicht hier auf. Besuchen Sie die Website von „Courage“, lesen Sie Artikel und Bücher, die in zuverlässigen katholischen Publikationen empfohlen werden, und lernen Sie so viel Sie können.

Bedeutet das, dass Sie sich, sobald Sie alle Fakten zusammengetragen haben, ihren Lieben vornehmen und ihm alle Ihre Notizen und alles, was Sie gelernt haben, in einem Aufwasch vorlesen? Absolut nicht! Sie werden vielleicht das Verlangen danach haben, wegen Ihrer Liebe und Sorge, aber so etwas wird nur Barrieren errichten, die Ihre Beziehung schädigen. Außerdem wer­den diese Barrieren sehr wahrscheinlich verhindern, dass irgendetwas von dem, was Sie sagen, gehört wird.

Wenn wir uns mit der Wahrheit bewaffnen und uns dann ganz CHRISTUS überlassen, wird Er uns dabei helfen, Samen der Liebe und der Wahrheit zu säen, indem Er uns sagt, welchen Samen wir wann und wie säen sollen. Dann können wir loslassen und Ihm den Rest überlassen. Er wird uns mit Gnaden überhäufen und helfen, dass dieser Same wächst.

 

Unsere Gegenwart muss Christi Gegenwart sein

Jeder, besonders aber Menschen, die mit homosexuellen Neigungen zu kämpfen haben, muss JESUS in uns erkennen. Wir können uns ganz CHRISTUS hingeben, diese Person lieben, und zur Seite treten und CHRISTUS in uns Raum geben, damit Er das Herz dieser Person berührt. Vergessen Sie nicht, es ist das Verhalten, das Sie missbilligen, und die Person, die Sie lieben. Wenn Sie mit dieser Person zusammen sind, gestatten Sie sich, diese Person zu lieben und ihre Gesellschaft zu genießen. Das Verhalten könnte Sie ärgern, aber diese Person wird von GOTT und von Ihnen geliebt. Er oder sie muss diese Wirklichkeit erkennen. Es ist sehr wichtig, dass Sie CHRISTUS erlauben, durch Sie zu lieben und zu sprechen.

Eine Person bedingungslos zu lieben, ihre Sünde aber zugleich zu verurteilen, ist eine unmögliche Aufgabe. Wir sind aufgrund unserer eigenen menschlichen Begrenztheit einem solchen Vorhaben nicht gewachsen. Wir schaffen das nicht, auch wenn wir es noch so sehr versuchen. CHRISTUS jedoch kann es. Übergeben Sie das ganz Ihm, indem Sie beten: „HERR, ich kann das nicht, aber Du kannst es. Schenke mir die Gnade, die ich brauche, und sprich durch mich.“

Durch unseren katholischen Glauben sind uns viele Geschenke verfügbar, die Gnaden vermitteln, die wir zu unserer Stärkung brauchen. Empfangen Sie oft das Sakrament der Versöhnung und die heilige Eucharistie, ver­bringen Sie eine Heilige Stunde vor dem Allerheiligsten, oder beten Sie den Rosenkranz. Es ist sehr wichtig, dass wir auf uns selbst schauen – einschließlich unseres geistlichen Lebens.

Wir sind dazu berufen, einander zu lieben, wie CHRISTUS uns geliebt hat. Er wird uns alles geben, was wir brauchen, um diese unmögliche Aufgabe zu erfüllen, wenn wir uns Ihm öffnen, Ihn suchen und uns Seinem Willen ergeben.«

 

In einem eigenen Absatz gibt Prosen konkrete Verhaltenshinweise:

Ob es Ihre Tochter, Ihr Sohn, Ihr Bruder, Ihre Schwester, Ihr Verwandter oder Ihr Freund ist, Sie müssen die Person, die mit homosexuellen Neigun­gen kämpft, lieben und dürfen trotzdem die Sünde homosexueller Handlungen nicht gutheißen. Wie machen Sie das also?

Vergessen Sie nicht: Wir alle sind Kinder GOTTES. Wenn ein geliebter Mensch in einer Beziehung lebt, ver­gessen Sie nicht, dass sein Partner nicht der Feind ist und auch von GOTT geliebt wird…Die einzige Gelegen­heit für diese Person, den christlichen Standpunkt kennenzulernen, könnten Sie sein! Sie könnten einen bedeutenden Einfluss auf ihr Seelenheil haben.

Geraten Sie nicht in Panik. Wenn ein geliebter Mensch Ihnen sagt, dass er oder sie schwul oder lesbisch ist, werden Sie vielleicht unzählige intensive Gefühle erleben, einschließlich Ärger und Angst. Sie sind zu allen von ihnen berechtigt – und bitte unterdrücken Sie sie nicht. Es ist jedoch extrem wichtig, sie nicht sofort dem geliebten Menschen gegenüber zu äußern. Seien Sie stattdessen vollständig anwesend und drücken Sie ihm/ihr Ihre Liebe aus. Dann, wenn Sie allein sind, gestatten Sie sich, ihre Gefühle zu spüren und zu äußern  - gegenüber GOTT, Ihrem Tagebuch, einem Priester, einem Berater, einem guten Freund und – wenn der geliebte Mensch damit einverstanden ist – Ihrem Gatten (der geliebte Mensch könnte selbst mit ihm sprechen wollen). Sie brauchen Unterstützung. Sie können nicht geben, was Sie nicht haben. Passen Sie auf, dass Sie auch auf sich selbst schauen.

Sprechen Sie offen, ruhig und klar. Wie der verstorbene Fr. John Harvey [der Gründer der kath. Homosexu­ellen-Organisation „Courage“] in seinem Buch „Questions and Answers for Parents of Persons with Same-Sex Attractions“ [Fragen und Antworten für Eltern von Perso­nen mit gleichgeschlechtlicher Anziehung] geschrieben hat, bleiben Sie, wenn Sie nachher Diskussionen oder Streitgespräche haben, ruhig und schreien Sie nicht, selbst wenn das der geliebte Mensch tut. Bringen Sie Ihre Argumente zum Verhalten und nicht zur Person. Zeigen Sie nachher Ihre Zuneigung und bleiben Sie offen für weitere Diskussionen. Es ist in Ordnung, gesunde Grenzen zu haben. Es gab einige Male, wo mir meine Mutter sagte, dass wir entweder das Thema wechseln mussten oder das Gespräch beenden müssten, weil sie zornig wurde, aber klar denken können und dann diskutieren wollte.

 

Schließlich nimmt Prosen Stellung zu der Frage:

Ist Heilung möglich?

Jedes Mal, wenn wir den Fernsehkanal wechseln, auf die Reklamefläche schauen oder die Nachrichten durchforsten, werden wir mit pro-homosexuellen Berichten zwangsernährt. Diese Berichte sind so laut, dass sich die Kirche zu dem Thema genauso gut ausschweigen könnte. Und für viele Personen, die mit homosexuellen Neigungen zu kämpfen haben, gilt, dass der Mangel an Unterstützung innerhalb der Kirche sie verletzt und zu­rück in ein aktives Leben in der homosexuellen Subkultur getrieben hat.

Bis auf ein paar Priester und das Apostolat von „Courage“ scheint niemand in der katholischen Kirche über homosexuelle Neigungen zu sprechen. Da die Hirten der Kirche zu dem Thema schweigen, werden Nachrichten der Gruppen mit abweichender Meinung und der Medien ohrenbetäubender.

Ich glaube, es gibt viel Verwirrung – sogar unter gläubigen Katholiken – über dieses Thema, weil wir zu verstehen versuchen durch ein Missverständnis. Die Politik ist in die „Wissenschaft“ eingedrungen und uns wird daher nicht mehr die Wahrheit präsentiert.

Ein Beispiel: 1973 entschied die „American Psychological Association“ (APA) [US-Psychologische Vereinigung], Homosexualität aus dem Diagnostischen und Statisti­schen Handbuch „Psychischer Störungen“ als Störung herauszunehmen. Diese Entscheidung wurde stark durch die Lobbyarbeit homosexueller Aktivistengruppen beein­flusst. Wie Dr. Jeffrey Satinover, Autor von „Homosexua­lity and the Politics of Truth“, und andere angemerkt haben, war das „politisch, nicht wissenschaftlich veranlasst“. Um da Klarheit zu schaffen, müssen wir dieses Thema nicht mit den Augen unserer Kultur, sondern stattdessen mit den Augen unseres Glaubens betrachten.

Die Idee, dass Homosexualität zur Person gehört oder eine Identität ist, ist sehr neu. Es gibt keinen Beweis dafür, dass Homosexualität vererblich oder schon bei der Geburt angelegt ist. Unsere Kultur behauptet, es gebe keine andere Wahl, als diese Identität bereitwillig anzunehmen. Uns wird gesagt, Versuche, sich zu verändern, seien schädlich und gefährlich, weil sie Depression und Selbstmordgefährdung hervorrufen können.

Aber wir hören nicht von den Männern und Frauen, die, weil sie diese Identität annehmen, an Depression und Selbstmordgedanken leiden. Ich kenne viele solcher Personen, und ich war einer von ihnen. Ich bemühte mich sehr, mein Leben als ein christlicher „schwuler“ Mann zu leben. Ich las Theologiebücher für Schwule und besuchte Kirchen für Schwule und Lesben. Was ich auch tat, mein Herz fand keinen Frieden. Zusätzlich stürzte ich in schwere Anfälle von Depressionen, kämpfte mit Selbstmordgedanken und betrieb Drogenmissbrauch.

Durch Gottes Gnade lebe ich nun schon seit einigen Jahren ein keusches Leben. Natürlich habe ich immer noch Probleme im Leben wie jeder andere, aber ich habe einen tiefen Frieden im Herzen dadurch, dass ich die Tatsache akzeptiere, dass meine Identität die eines katholischen Mannes ist. GOTTES Heilung zu erlangen, war nicht schädlich – es rettete mein Leben. Das Leben in der schwulen Subkultur tötete mich geistig, emotionell und körperlich. Jetzt durchlebe ich nicht mehr die tiefdunklen, hoffnungslosen Anfälle von Depressionen, und ich bin sehr glücklich darüber, am Leben zu sein.

Trotz dem, was uns die Gesellschaft sagt, ist Veränderung möglich. Ja, ich kenne viele, die sich von ihrer Ho­mosexualität abgewandt haben und jetzt verheiratet sind und ein erfüllendes Leben haben. Aber Veränderung und Heilung sind mehr, als nur heterosexuell zu leben. Wahre Heilung kann auch einschließen, die Pornographie, den Drogenmissbrauch, die Co-Abhängigkeit [Anm.: sie tritt bei Personen auf, die einem Süchtigen nahestehen und dessen Verhalten krankhaft zu entschuldigen/rechtfertigen versuchen], die Sexsucht und andere schädliche Verhaltensweisen aus seinem Leben zu verbannen.

Veränderung ist von Person zu Person unterschiedlich. Die Keuschheit gerne anzunehmen ist für viele Personen mit unerwünschten homosexuellen Neigungen eine Veränderung, die durch viel Heilung geschehen ist, und ein von GOTT gegebenes Wunder.«

 

 

 

Befreiung aus der Homo-Szene

 

 

 

New York. Eine ehemaliger Pornostar der Homo-Szene, Joseph Sciambra, 44, beschrieb in einem Interview mit LifeSiteNews seine Jugend in einer Homo-Welt, zehn Jahre voller Extreme und Verzweiflung, die mit einem Zusam­menbruch endeten, und seine Bekehrung. „Das vom Medienmainstream gezeichnete Bild vom homosexuellen Lebens­stil war sehr verzerrt und falsch, eigens für die Amerikaner erfunden. Auch ich bin darauf reingefallen.“

Bereits als kleinem Jungen mit 8 Jahren, auf der Suche nach einem „glücklichen Ort“, geriet ihm eine Pornozeitschrift in die Hand. Solche stellten ihn nach einiger Zeit nicht zufrieden, er wechselte von Pornozeitschriften für Männer auf solche für Frauen. Auch das reichte ihm irgendwann nicht mehr. Überzeugt, Liebe durch Sex zu finden, ging er in den 90er Jahren in der Homo-Szene von San Francisco auf die Suche nach immer neuen Sexpartnern. Doch es gelang ihm nicht, seine Begierden zu befriedigen und seine Unruhe zu beenden, so dass er irgendwann zusammenbrach. Seine Mutter, die nicht aufgehört hatte für ihren Sohn zu beten, aber lange nicht an ihn herankam, las ihn nun wieder auf. In dieser Lebenskrise entdeckte Sciambra die Liebe GOTTES neu und fand den Weg zum katholischen Glauben zurück.

Sciambra sieht in der Pornografie „eine Art Abhängigkeit wie durch Drogen oder Alkohol“. Die Massenmedien hätten die Realität der Homosexuellen „geschönt“; die Realität der meisten sei ganz anders. Er erzählte von Männern, die aus allen Teilen der USA nach San Francisco kommen, „um einen sicheren Hafen zu finden, in dem sie akzeptiert sind“, die aber in Wirklichkeit am Ende „an Krankheiten gestorben sind“, die sie sich durch ihre homosexuellen Praktiken zugezo­gen hatten, oder durch Selbstmord. Daher hat er sich entschlossen, öffentlich von seinem Leben zu berichten, um den moder­nen Eltern, die ihre Kinder diesem Horror überlassen wollen, zu sagen, was sie erwartet, und um denen ihre Würde zurückzugeben, die sich ohne Schuld mitten in diesem Homo-Leben fanden. Sciambra klagt vor allem die Homo-Lobby an. „Jeder junge Mann, der in diese Welt eintritt, wird sofort von einem Trupp älterer Männer angefallen“, die ihn sexuell missbrauchen und zugleich für ihre politischen Kampagnen einspannen. Sciambra betont auch, dass die „Befreiung durch Homosexualität“ auf der Suche nach innerem Frieden nach vielen Leiden sich nie einstelle. Er übte auch Kritik an jenen, die Homosexualität verurteilen, ohne den Betroffenen zu helfen. Diese bräuchten „sexuell uninteressierte Freunde“, denen sie sich anvertrauen könnten; „sie brauchen Verständnis, Mitleid und Gebet“. In diesem Zusammenhang verteidigte Sciambra auch die von der Homo-Lobby bekämpfte therapeutische Hilfe gegen Homosexualität. Laut Sciambra ist kein Homosexueller so geboren. „Alle, die ich kennengelernt habe, ohne Ausnahmen, können – manchmal mit Widerstreben – den Ursprung ihrer Homo­sexualität in irgendeinem Vorfall ihrer Kindheit finden“. Der Widerstand gegen Therapien zur Heilung von Homosexualität sei so intensiv, „weil man weiß, dass sie funktionieren“. Die fähigen Therapeuten fänden die Ursachen für die homosexuellen Impulse, und so verlören die Verfechter der Genderideologie ihre Macht über die Men­schen, „die sie vorher kontrollierten“. Sciambra ist überzeugt, dass Heilung möglich ist, auch wenn sie Zeit und Ausdauer brauche. Nötig sei Ehrlichkeit zu sich selber, zu anderen und mit GOTT; so könnten zwischenmenschliche Beziehungen geheilt und neue wirkliche Freund­schaften entdeckt werden. (Vgl. LifeSiteNews/Nardi www. katho lisches.info/?P=31923.)

 

 

 

FMG-Einsatz gegen Estrela-Entschließung im EU-Parlament

 

 

Wie andere Organisationen und Einzelpersonen wandte sich auch der FMG im Vorfeld gegen den Entschließungsantrag „Bericht über sexuelle und reproduktive Gesundheit und die damit verbundenen Rechte“ (A7-0306/2013) der portugiesischen Sozialdemokratin Edite Estrela, der im Europaparlament in einem undemokratischen Eilverfahren am 22. Oktober 2013 verabschiedet werden sollte. Darin wurde – in einer langatmigen, unübersichtlichen Aufzählung von Forderungen – ein „Recht auf Abtreibung“ proklamiert und eine dem Elternrecht widersprechende verpflichtende „Sexualerziehung“ für alle Schüler der Grund- und Sekundarschulen in einer „tabufreien und interaktiven Atmosphäre“ gefordert.

 

Der FMG wandte sich am 16.10.2013 in einem E-Mail-Brief an den Parlamentspräsidenten Martin Schulz, SPD, und die Fraktionsführer im Europäischen Parlament (zu denen übrigens auch Cohn-Bendit gehört!) mit der Forderung, diesen Entschließungsantrag erst gar nicht auf die Tagesordnung zu setzen. Ein zweiter E-Mail-Brief ging an alle 99 deutschen Mitglieder des Europäischen Parlaments. Darin hieß es: „ Mit Erschre­cken haben wir von der Entschließung zur sog. sexuellen und reproduktiven Gesundheit gehört, den der sog. Frauen- und Gleichstellungsausschuss dem Parlament zur Abstimmung vorlegen möchte. Wir sind entsetzt und empört, dass damit offensichtlich - jedem demokratischen Verständnis zum Hohn – versucht wird, das EU-Bürgerbegehren zum Schutz des ungeborenen Lebens, das in wenigen Wochen mit über 1,3 Millionen Unterschriften vorgelegt werden wird, zu unterlaufen und unwirksam zu machen. Wir sind entsetzt und empört, dass die Tötung von Menschen im frühesten, schutzlosesten Status des Lebens unter dem beschönigenden Titel der „sexuellen und reproduktiven Gesundheit“ quasi zum Menschenrecht erhoben wird. Das widerspricht der grundlegenden, ins Herz eines jeden Menschen gelegten Achtung vor dem Menschenleben, widerspricht der All­gemeinen Erklärung der Menschenrechte, der Europäi­schen Menschenrechtskonvention und dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs und ebenso dem deutschen Grundgesetz. Und wir sind entsetzt und empört, dass mit dieser Entschließung mehr denn je die natürlichen Elternrechte geleugnet und zunichte gemacht werden mit dem Zwang zu einer schamzerstörenden, wertfreien, sexuell bedarfsweckenden schulischen sog. Sexualerziehung, der mehr denn je die Gewissenfreiheit der einzelnen Eltern und Kinder bedroht. Dies gilt umso mehr, als die Enthüllungen über die Verstrickung von Parteien und Organisationen in die Tolerierung oder Gutheißung der Pädophilie vor einiger Zeit offenkundig machen, dass führende „wissenschaftliche“ Protagonisten der schulischen Sexualerziehung in diesem Sumpf der Pädophilie gehörten. - Wir bitten Sie, sehr geehrte Abgeordnete, auch namens unserer Mitglieder und Freunde, dringend, diesen Entschließungsantrag A7-0306/2013 zurückzuweisen, seine Zurücknahme oder mindestens Neuberatung und wesentliche Veränderung zu fordern und für das Lebensrecht, das Elternrecht und die Gewissensfreiheit einzutreten. Die Europäische Union darf nicht immer mehr zu einem totalitären System werden, das von Ideologien bestimmt ist, das Lebensrecht zum ideologischen Spielball macht und die Kinder in totalitärer Weise weiter ihren Eltern entzieht und dem Staat oder gesellschaftlichen Kräften übereignet.“

Geantwortet haben uns übrigens fünf MdEP, darunter zwei von der CSU (Markus Ferber, der sich ausdrücklich für das Engagement bedankte; und Martin Kastler), zwei von der CDU (Daniel Caspary, der seine Befürchtung äußerte, dass die Mehrheit des EU-Parlaments anders abstimmen werde; und Christia Klass, die sich nur gegen Abtreibung aussprach, aber schrieb, „die CDU/CSU-Gruppe unterstützt den Zugang zu Informationen, auch im Bereich der Familienplanung [z.B. Verhütung]…“!) sowie Cornelia Ernst von den Linken, die in den üblichen ideologischen Formulierungen das „Recht der Frauen“ auf „die „eigenen verantwortungsvollen Entscheidungen in Bezug auf ihre sexuelle und reproduktive Gesundheit“ und „eine umfassende, für alle Schüler verbindliche Sexualerziehung in allen Mitgliedsstaaten“ forderte, weil diese angeblich (weil längst widerlegt!) die Zahl der Teenagerschwangerschaften senke. – Für den Estrela-Bericht soll übrigens die Abtreibungs-Lobbyorganisation „International Planned Parenthood Federation“ (IPPF) Textvorlagen geliefert haben (vgl. www. pro-medienmaga­zin.de/politik.html?&news[action]=detail&news[id]=7204)

 

In der „Tagespost“ (19.10.2013) berichtete dann Jürgen Liminiski noch vor der Abstimmung: „Eine Gruppe von Abgeordneten, allen voran die Sozialisten, versucht mit einer Entschließung (Estrela-Bericht) das Recht des un­geborenen Lebens weiter auszuhöhlen und die Bürger­initiative ‚One of uns‘ zu neutralisieren. Der britische So­zialdemokrat Michael Cashmann, einer der Wortführer der Gruppe von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender (LGBT) sprach in einem Interview ausdrücklich von einem ‚Blitzkrieg gegen den Lebensschutz‘. Seine Fraktion hatte sich in der Vorabstimmung mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit für den Estrela-Bericht ausgespro­chen“. Die DT berichtet weiter, dass es in den Fraktionssitzungen zu dramatischen Wortmeldungen gekommen sei, „als die christdemokratische Slowakin Anna Zaborska die EVP-Abgeordneten darauf hinwies, dass der Estrela-Bericht auch die Pädophilie fördere, herrschte atemlose Stille… (Sie) fragte ihre Kollegen: ‚Wie läuft denn ein tabufreier und interaktiver Sexualkundeunter­richt zwischen Lehrer und Schüler in einer Grund- oder Sekundarschule ohne das Einverständnis der Eltern ab? Ist das nicht ein Freibrief für Pädophilie mit dem Gütesiegel des Europa-Parlaments?‘“ Die „Konservativen“-Fraktion im EU-Parlament, die „EVP“, beschloss, gegen den Antrag zu stimmen, allerdings ohne die französischen „Bürgerlichen“ UMP, deren Sprecher das Recht auf Ab­treibung usw. vertrat. Es war inzwischen auch ein alter­nativer Entschließungsantrag eingereicht worden, im Fall dessen Annahme der Estrela-Bericht fallen würde.

 

Überraschenderweise endete die Sitzung des Europa-Parlaments am 22.10. mit einem „Etappensieg für den Lebensschutz“, so der CSU-Abgeordnete Posselt. Der Estrela-Bericht wurde in den zuständigen Frauenausschuss zurückverwiesen. Liminiski berichtete dann in der „Tagespost“ (24.10.13) von tumultartigen Szenen im EU-Parlament. Der Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) hätte die Vizepräsidentin angewiesen, keine Debatte über den Antrag zuzulassen. Diese diktarorische Überheblichkeit der linksliberalen Mehrheit habe die Briten aufgebracht, die eine Aussprache wollten. Der Protest über die selbstherrlich interpretierte Ge­schäftsordnung habe sich zur Debatte über die Resolution selbst entwickelt. Zwar sei der Alternativvorschlag vorher deutlich abgelehnt worden, doch der Estrela-Entwurfe sei nun ins Rampenlicht geraten. Liminski: „Das Plenum entdeckte dank mehrerer Debattenbeiträge eine ganze Reihe von Pferdefüßen in den Formulierungen. Die Abstimmung geriet ins Wanken. Mit 351 zu 319 Stimmen bei 18 Enthaltungen wurde der Entwurf in den Ausschuss zurückverwiesen.“ Cohn-Bendit und Estrela hätten es kaum fassen können, da doch 2010 ein ähnlicher Entwurf der deutschen Jutta Steinruck (SPD) eine deutliche Mehrheit bekommen habe (mit Forderung des „ungehinderten Zugangs zu Verhütung und Abtreibung“). Es sei aber wohl weniger die Abtreibungsfrage Grund für die Ablehnung des Estrela-Berichts gewesen, „als die pädophilen Forderungen im Rahmen sexueller Aufklärung und Erziehung. Der Bericht berief sich unter anderem auf Dokumente der Bundeszentrale für ge­sundheitliche Aufklärung, wonach ein ‚interaktiver‘ Sexual-Unterricht ohne Zustimmungspflicht der Eltern nach dem Gutdünken des Lehrers erlaubt werden sollte, der für Kinder bis vier Jahre auch die Behandlung der Masturbation vorsah. Das war dann selbst für Abgeordnete, die sich sonst kaum um Fragen des Lebensschutzes kümmern, eindeutig zuviel.“

 

Übrigens: Die Gruppierung „WIR SIND KIRCHE“ verteidigte den Estrela-Bericht und attackierte die „sogenann­ten“ Lebensschützer. Man lehne zwar ein „Recht auf Abtreibung“ ab (das aber im Estrela-Bericht behauptet wird!), trete aber für das „Prinzip der freien Gewissens­entscheidung“ ein, dass eine Frau „auch im Fall einer Schwangerschaft… selber die letzte Entscheidung darü­ber haben“ solle, „ob sie Mutter wird oder nicht“ [also wird suggeriert, obwohl sie schwanger ist, sei sie noch nicht Mutter!]. Während diese sich hochtrabend „Wir sind Kirche“ nennende Splittergruppe bei der Abtreibung für eine „Gewissensentscheidung“ eintritt, wird diese aber Eltern (und Kindern!) hinsichtlich der Sexual„erziehung“ nicht zugestanden: „Ebenso unterstützt Wir sind Kirche die Forderung nach Sexualaufklärung in der Estrela-Resolution“. (Vgl. kath.net 26.10.13.)

 

 

 

Pädophilie und Schulsexual„erziehung“

 

 

Als zu Beginn des Jahres 2010 täglich neue Meldungen von Missbrauch von Kindern „in der katholischen Kirche“ Schlagzeilen machten, da schrieben wir im Vorwort zur FMG-INFORMATION 99 (April 2010) unter anderem über jene Einzelnen, die – entgegen der verbindlichen Morallehre der Kirche – „ihre Berufung, Menschen zu CHRISTUS zu führen, verrieten und ihnen anvertraute junge Menschen tief entwürdigt, häufig seelisch und geistlich schwer verwundet, nicht selten in ihrer Entwicklung schwer geschädigt und ihnen lebenslange schwärende Verletzungen angetan“ hatten. Wir sprachen aber auch von den „mitverantwortlichen Schreibtischtätern“, die „die anspruchsvolle Sexualmoral der katholischen Kirche dem laxen Zeitgeist der sexuellen Revolution anpassen wollten“ und so jene mit ermutigten, die meinten, „es sei nicht schlimm, ihren Neigungen nachzugehen“.

Aber wir haben auch gefragt: „Warum fehlt jede Sensibilität dafür, wie Kinder mitunter im schulischen Sexualkundeunterricht verstört und seelisch verletzt werden? Ist das in Ordnung, weil der Staat der Auftraggeber ist?“ Warum stehen die Bischöfe nicht hinter den Eltern, sondern lassen sich von ihren Referenten einreden, es sei alles in Ordnung, entspreche der katholischen Lehre, die Eltern sollten mit der Schule zusammenarbeiten… Warum machen kirchliche Schulen hier mit, warum sind diese „katholischen Schulen mitunter besonders hart gegenüber Eltern, die ihre Kinder vor Schamzerstörung, sexueller Stimulie­rung und seelischer Verletzung bewahren wollen?“

Diese ohnehin sehr zurückhaltend gestellten Fragen hat man damals bis heute nicht beantwortet, vermutlich als ideologische Verbohrtheit einiger weniger prüder Nostalgiker abgetan.

In den letzten Wochen wurde aber mehr und mehr deutlich, dass an den Startlöchern der sogenannten Schul-Sexual„erziehung“ offenkundige Pädophile standen.

Und der sog. Estrela-Bericht im EU-Parlament hat ja nicht zuletzt deswegen Widerstand gefunden, weil darin ein „tabufreier, interaktiver Sexualunterricht“ gefordert und den europäischen Ländern geradezu aufgezwungen wird, wo aus dem, was zwischen Lehrer und Schüler sich abspielt, die Eltern ausgesperrt werden, was wie ein „Freibrief für Pädophilie“ wirkt. - Es ist deprimierend, dass dabei Leute wie Daniel Cohn-Bendit als französischer Abgeordneter Chef der EU-Fraktion der Grünen, aber auch ähnlich gestrickte Linke, über uns und unsere Kinder entscheiden.

 

Um auf diese Verbindungslinien einflussreicher Pädophilie-Propagandisten in politische Parteien, Verbände und Ämter hinein aufzuzeigen und damit auch eine der Wurzeln der permissiven Schul„sexualerziehung“ deutlich zu machen, ein kleiner Rundblick auf einiges aus einer Fülle von Pressemeldungen, wie in den letzten Monaten pädophile Verstrickungen verschiedener Parteien und Organisationen aufgedeckt wurden, nicht nur bei den Grünen.

 

1. Im März 2013 war Cohn-Bendit von der „Theodor-Heuss-Stiftung e. V.“ mit dem Theodor-Heuss-Preis ausgezeichnet worden. Die Stiftung, benannt nach dem liberalen Politiker und Bundespräsidenten, geht zurück unter anderem auf die Initiative der linksliberalen Politikerin Hildegard Hamm-Brücher; zu ihrem Vorstand gehört u.a. die FDP-Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger und der Grüne Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Kretschmann. Der vorgesehene Festredner, Bundesverfassungsgerichts-Präsident Voßkuhle, hatte abgelehnt, die Laudatio zu halten. Cohn-Bendit, ehemals Schüler der Odenwaldschule, von der systematische sexuelle Missbräuche von Schülern bekannt geworden waren, hatte in seinem Buch „Der große Basar“ Mitte der 70iger Jahre über seine Arbeit als Erzieher in einem Kindergarten sehr drastisch beschrieben, wie Kinder an seinem Geschlechtsteil gespielt hatten. Die „Perversion“ (er selbst setzte das in Anführungszeichen!), der man ihn beschuldigt hatte, wies er damals wie später von sich. 1982 hatte Cohn-Bendit sich in einer französischen Fernsehsendung keineswegs davon distanziert: „Die Sexualität eines Kindes ist etwas Fantastisches… Wenn ein kleines, fünfjähriges Mädchen beginnt, Sie auszuziehen… Es ist großartig, weil es ein Spiel ist, ein wahnsinnig erotisches Spiel.“

(Monika Metternich hatte in einem kath.net-Kommentar dazu geschrieben: „Man stelle sich einen katholischen Priester vor, der vor 30 Jahren öffentlich seine ‚wahnsinnig erotischen Spiele‘ mit Fünfjährigen gepriesen hätte.“) Die Kritik an der Preisverleihung an Cohn-Bendit aber fand z. B. das ZDF im April 2013 „moralinsauer“ und nannte Voßkuhle einen „Feigling“. Cohn-Bendit selber sagte, er fände es heute nicht mehr ganz so gut, was er früher geschrieben hätte, aber er habe es nur geschrieben, nichts getan.

Doch das waren keine „Ausrutscher“ eines Einzelnen. Cohn-Bendit schrieb in seinem Buch „Der große Basar“ davon, dass die deutsche Studentenbewegung ihre eige­nen antiautoritären Kindergärten hervorgebracht habe; er habe sich um die Stelle beworben, weil „die Bedürfnisse der Kinder bei den Linksradikalen immer vernachlässigt worden sind“. Und dann heißt es: „Eines der Probleme im Kindergarten war, dass die Liberalen die Existenz der Sexualität allenfalls anerkannten, während wir versucht haben, sie zu entwickeln und uns so zu verhalten, dass es den Kindern möglich war, ihre Sexualität zu verwirklichen.“

Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Rörig, griff im Mai Cohn-Bendit scharf an. Er vermisse bei dem 68-jährigen Grünen-Politiker eine „reflektierte Auseinandersetzung“ mit dessen pädophilen Äußerungen der 70er- und 80er jahre. Er habe „der damaligen Pädophilen-Szene viel Futter und Rechtfertigungsgründe“ gegeben. Im Mai verzichtete Cohn-Bendit dann, unter dem Eindruck der Kritik an der Verleihung des Heuss-Preises an ihn, auf einen „Deutsch-Französischen Medienpreis“ (Vgl. kath.net 18.3.13, 23.4.13, DT 18.4.13, kath.net 17.5.13, kulur-und-medien-online, 2.5.13.)

 

2. Bei den Grünen:

Volker Beck, zuletzt erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Grünen im Deutschen Bundestag, verlangte 1988 im Buch „Der pädosexuelle Komplex“ die Entkriminalisierung von einvernehmlichen Sexualkontakten mit Kindern: „Eine Entkriminalisierung der Pädosexualität ist angesichts des jetzigen Zustandes ihrer globalen Kriminalisierung dringend erforderlich, nicht zuletzt, weil sie im Widerspruch zu rechtsstaatlichen Grundsätzen aufrechterhalten wird.“ (vgl. kath.net 22.5.13).

Mitte der 80er Jahre gab es Kräfte bei den Grünen, die sich dafür aussprachen, Sex mit Kindern zu legalisieren, so die damalige „Bundesarbeitsgemeinschaft Schwule, Päderasten und Transsexuelle“, die von der Bundespartei und der Bundestagspartei finanziert wurde (vgl. Spiegel Online 12.5.13, kath.net/idea 13.5.13, DT 27.4.13). Begründet wurden diese Forderungen mit Arbeiten der Professoren Rüdiger Lautmann und vor allem Helmut Kentler.

In der „Welt“ wurde am 13.9.2013 der Bericht eines Betroffenen veröffentlicht, der in den 80er Jahren als Kind fünf Jahre in einer Wohngemeinschaft der Grünen am Niederrhein lebte, in der Sex mit Kindern zum Alltag gehörte. Unter der Leitung des Grünen-Politikers Hermann Meer, der zum damaligen NRW-Führungskreis der Grünen gehörte, wurden da jahrelang Kinder missbraucht. In dem Interview heißt es, „in mindestens fünf Landesverbänden der Grünen“ hätten „die Pädophilen eine so starke Stimme“ gehabt, „dass ihre Forderungen Eingang in Diskussionen und Beschlüsse gefunden“ hätten, und es sei naiv oder verlogen, anzunehmen, „das alles seien nur Theoretiker gewesen“: „Wer sich öffentlich für Sex mit Kindern einsetzt, für den hat das in den meisten Fällen auch im eigenen Leben eine praktische Bedeutung.“ Auf die Behauptung der Grünen angesprochen, die Pädophilie-Debatte in den eigenen Reihen sei in keiner Weise mit den Fällen in der Kirche zu vergleichen, erwiderte der interviewte Betroffene, er sehe sehr wohl einen Unterschied, aber mit umgekehrten Vorzeichen. „In der katholischen Kirche war und ist nicht streitig, dass sexuelle Handlungen an und mit Kindern theologisch eine Sünde und juristisch strafbar sind. Insofern handelten die Täter gegen den ideologischen Überbau ihrer Organisation… Bei den Grünen und in der linksalternativen Szene jedoch fühlten sich die Täter in Übereinstimmung mit der innerhalb der Organisation herrschenden Ideologie und gingen entsprechend freimütiger vor.“

 

3. Die kirchenkritische „Humanistische Union“ vertrat spätestens ab 1973 jahrelang Teile des pädophilen Pro­grammes mit. Noch 1999 verwies sie beispielsweise warnend auf angebliche Forschungen, wonach „das Ver­bot kindlicher Sexualität“ Gewalttaten vermehre, während sie gleichzeitig die „sexuelle Anregung“ von Kindern als Beitrag zur Entwicklung einer „kreativen Persönlichkeit“ anpries. Im Sommer 2000 trat der Bundesvorstand der HU für pädophile Straftäter ein, denen „gnadenlose Aus­grenzung“ und „Tugendterror“ drohe. Erst 2004 kappte die HU die Verbindungen zu den Resten der Pädophilenlobby, etwa zum „Arbeitskreis Humane Sexualität“ (AHS) mit seiner um diese Zeit aufgelösten „Arbeitsgemeinschaft Pädophilie“. Doch viele Jahre lang gehörten den Gremien der HU führende Köpfe von Re­formpädagogik und Pädophilenlobby an – zusammen mit Politikern wie Burkhard Hirsch, Leutheusser-Schnarren­berger (FDP), Renate Künast, Claudia Roth (Grüne) und Wieczorek-Zeul (SPD) (vgl. DT 27.4.13).

 

4. „Der Spiegel“. Das Nachrichtenmagazin, das sich gern als Chefankläger der katholischen Kirche aufspielt (etwa bei den Fällen sexuellen Missbrauchs 2010), das in der letzten Zeit gern pädosexuelle Sündenfälle der Grünen offen machte, hat nach einer Darstellung von Felizi­tas Küble („Kultur-und-Medien-online“, 3.6.2013) allen Anlass, auch vor der eigenen Tür zu kehren. In seiner Nummer 20 aus dem Jahr 1996 (!) veröffentlichte der „Spiegel“ eine Lobeshymne auf (wörtlich) „Knabenliebhaber“ und Nobelpreisträger Carleton Gajdusek. Der 2008 verstorbene Wissenschaftler, der 1976 den Medizin-Nobelpreis erhalten hatte, war als 72-Jähriger 1997 wegen sexuellen Missbrauchs an von ihm adoptierten Jungen aus Neuguinea und Mikronesien, den er im Gerichtsverfahren zugegeben hatte, ins Gefängnis gekommen. Der „Spiegel“ hatte jedoch angesichts der Anschuldigungen damals voll Bedauern geschrieben: „Der Südpazifik und seine Menschen, von denen Carleton Gajdusek sich zeitlebens magisch angezogen fühlte, wurde ihm zu Hause, in Amerika, zum Verhängnis. Welch ein Faszinosum, diese Naturvölker mit ihrer eigenwilligen Geschlechtsmoral.“… Gajdusek wird „eher als der Verführte als der Verführer“ dargestellt; die „Schützlinge“, die er in großer Zahl aus den Urwalddörfern nach Amerika in sein Haus mitnahm, hätten doch eine „in puncto Bildungschancen privilegierte Existenz“ geführt.

 

5. „Deutscher Kinderschutzbund“ und „Pro Familia“. Auch die Organisation „Pro Familia“ verbreitete in ihren Vereinsmagazinen in den 1980er und 1990er Jahren pädophilen- und päderasterfreundliche Ansichten. Nach Recherchen des Berliner „Tagesspiegels“ (8.10.13, vgl. kath.net 10.10.13) gab es in mehreren Ausgaben des „Pro Familia Magazins“ entsprechende Beiträge. Zuvor waren Wissenschaftler, die den Einfluss pädophiler Strömungen auf die Partei der „Grünen“ untersuchen, auch bei anderen Organisationen auf Dokumente gestoßen, in denen etwa eine Entkriminalisierung der Pädophilie gefordert wurde. Dazu gehörten die „Jungdemokraten“ (früherer Jugendverband der FDP) und – ausgerechnet – Deutscher Kindeschutzbund.

Im Magazin von Pro Familia seien mehrfach Autoren zu Wort gekommen, die etwa einen „Kreuzzug gegen die Pädophilie“ kritisierten. Die Organisation erklärte dazu, die „eindeutige Verurteilung des sexuellen Missbrauchs“ sei nirgends in Frage gestellt worden, heute würde man aber die Rechte der Kinder stärker in den Blick nehmen. Die Debatte über Pädophilie in der Sexualwissenschaft sei vom jeweiligen gesellschaftlichen Diskussionsstand geprägt worden. 1998 distanzierte sich Pro Familia laut „Tagesspiegel“ von solchen Positionen in früheren Magazinen; im Jahr 2000 habe der Verband endlich festgestellt, dass Pädophilie „keine gelebte Lebensform“ sein könne und dürfe.

In diesem Zusammenhang wurden die Namen von Rüdiger Lautmann und Wolf Vogel angeführt.

Rüdiger Lautmann, Psychologe, war von 1971 bis zur Emeritierung 2001 Professor für Soziologie und Rechts­soziologie an der Uni Bremen; er ist Mitglied im Beirat der „Humanistischen Union“. Laut „Tagespiegel“ schrieb er im „Pro Familia Magazin“ 3/1995: Der „echte Pädophile“ gehe „außerordentlich vorsichtig“ vor, eine Schädigung der Kinder sei „sehr fraglich“. Er behauptete, es gebe „so etwas wie eine natürliche Willensübereinstimmung“ zwischen Kindern und Erwachsenen. Das 1994 erschienene Buch Lautmanns „Die Lust am Kind“ wurde im „Pro Familia Magazin“ ebenso wie andere pädophilenfreundliche Bücher positiv besprochen.

Der Soziologe Wolf Vogel, Autor des Buches „Heimliche Liebe. Eros zwischen Knabe und Mann“ (1997) schrieb in der Ausgabe 5/1987 über das „Elend einer verbotenen Liebe“. Vor allem für die Kinder sei es belastend, „dass sie ihr Liebesverhältnis vor allen anderen Menschen, auch den sonstigen Bezugspersonen, verschweigen müssen“ usw.

Ein früherer Präsident des „Kinderschutzbundes“, Walter Bärsch, gestorben 1996, war Gründungsmitglied des pädophilenfreundlichen „Arbeitskreises Humane Sexualität“ und vertrat in einem Kinderschutzbund-Buch offen pädophile Positionen. Der heutige Vorsitzende Hilgers erklärte, die Führungsspitze des Kinderschutzbundes habe davon nichts gewusst, es werde eine lückenlose Aufklärung geben… (vgl. kath.net 16.9.13).

 

6. Bundeskriminalamt. Das Nachrichtenmagazin „Focus“ berichtete am 10. Sept. 2013 (www. focus.de/politik/ deutschland/tid-33418/bizarre-studie-im-auftrag-des-bka-sex-mit-kindern-ist-normal-wie-zwischen-mann-und-frau_aid_1096245.html). darüber, dass „die oberste deutsche Polizeibehörde, das Bundeskriminalamt in Wiesbaden… über Jahre hinweg eine Studie veröffentlicht, die Thesen von Kinderschändern verbreitet“. Der Psychologe Michael C. Baurmann, Mitbegründer der Operativen Fallanalyse im BKA, zuletzt dort Wissenschaftlicher Direktor, schrieb 1983 in einer Studie im Sinn des Pädophilen-Jargons, wenn Kinder Sex wollten, könne die Gesellschaft das doch nicht verbieten; der Wunsch gehe von Kindern aus. Sex sei nichts Schlimmes, die Gesellschaft sei schlimm: „Unsere Kinder können tatsächlich zu wenige Lernerfahrungen im sexuellen Bereich sammeln“. Sexualität gelte als „schmutzig“ und „leistungsbezogen“, Minderjährige „scheinen dieser Belohnung nicht würdig zu sein“. Der Gesetzgeber habe sich bei seiner „Festlegung auf feste Altersgrenzen zum Schutz der sexuellen Selbstbestimmung“ mit „gewichtigen Gegenargumenten auseinanderzusetzen“. Ausführlich kommen Pädophilen-Vordenker wie der Niederländer Frits Bernard, aber auch der Psychologe Helmut Kentler zu Wort. Dieser riet den Behörden in den 80er Jahren, sozial auffällige Jugendli­che bei Päderasten in Pflege zu geben. Falls es zu sexu­ellen Kontakten komme, könnten die Folgen manchmal „sogar als sehr positiv beurteilt werden“. Am Schluss skizziert Baurmann eine Schulstunde zum Thema „Strafbare sexuelle Handlungen mit Kindern“ und empfiehlt als Vorbereitung Lehrern und Eltern das Kentler-Buch „Eltern lernen Sexualerziehung“.

Baurmann war nach Ansicht der Publizistin Alice Schwarzer „eng mit der Szene der Kinderfreunde verbandelt“, wo auch „Bernard und Kentler ihr Unwesen“ trieben. Baurmann gehörte auch der „Arbeitsgemein­schaft Humane Sexualität“ (AHS) von 1985 bis 1990 an, spielt gegenüber FOCUS seine Mitgliedschaft herunter.

Diese 800-Seiten-Studie wurde 1996 nahezu unverändert neu aufgelegt als Teil der BKA-Schriftenreihe. Bis zur FOCUS-Anfrage war sie auf der Behördenseite als Download abrufbar! Das BKA erklärt, die Studie „Sexualität, Gewalt und psychische Folgen“ würden einer externen wissenschaftlichen Begutachtung unterzogen und bis dahin von der Homepage der BKA entfernt.

 

7. Helmut Kentler

Konrad Badenheuer schrieb in der „Tagespost“ (27.4.13): »Eine Schlüsselfigur im deutschen Pädophilie-Skandal… war der schon erwähnte Psychologe und So­zialpädagoge Helmut Kentler. Jahrzehntelang redete er der Sexualisierung bereits ab dem Kindesalter das Wort und fast schon drohend verlangte er: „Den Eltern muss klar gemacht werden, dass ein gutes Vertrauensverhält­nis zwischen Kindern und Eltern nicht erhalten werden kann, wenn den Kindern die Befriedigung so drängender und unaufschiebbarer Bedürfnisse wie der sexuellen verwehrt wird.“ Und Kentler meinte tatsächlich Kinder und nicht etwa Jugendliche. Inzest-ähnliche Kontakte waren für ihn deswegen etwas Positives, aber auch pädosexuelle Aktivitäten durch Außenstehende sollten die Eltern hinnehmen, ja zu schätzen wissen: „Am Verkehr­testen wäre es jetzt, wenn die Eltern… gleich zur Polizei laufen würden… War der Erwachsene rücksichtsvoll und zärtlich, dann hat unser Kind womöglich sogar die sexuelle Berührung mit ihm genossen.“ Solche zynischen Einlassungen aus den siebziger Jahren wären heute kaum mehr der Rede wert, wenn sie nicht von einem Universitätsprofessor stammen würden, der stolz darauf war, als Gerichtsgutachter viele Pädosexuelle vor Strafe bewahrt zu haben und der nachweislich sowohl die deutsche Bildungs- und Familienpolitik als auch die Jugendarbeit der Evangelischen Kirche beeinflusst hat.«

Die Journalistin Alice Schwarzer, sicher keine Vertreterin der konservativen Werte, befasste sich in ihrer Frau­enzeitschrift „Emma“ (Oktober/November 2013) mit den Gründen und Hintergründen der pädosexuellen Verirrungen in linksliberalen bzw. rotgrünen Kreisen (wie Felizitas Küble am 10.9.13 auf http:// charismatismus.wordpress.com/ 2013/09/10/alice-schwarzer-uber-padosexuelle-irrwege-im-rotgrunen-milieu-die-68er-und-ihre-erben/ schrieb). Dabei sieht sie in Helmut Kentler den Lieblings-Autoren und eine der Vorzeige-Figuren der 68er Bewegung: „Wenn einer wie der renommierte Sozialpädagoge Helmut Kentler, Professor an der Universität Hannover und Gerichtsgutachter, in seinen ‚wissenschaftlichen‘ Schriften allen Ernstes den Richtern empfahl, straffällige Jugendliche ‚bei pädagogisch interessierten Päderasten‘ unterzubringen – dann schrie niemand Skandal (nur EMMA), sondern wurde zustimmend genickt. Tatsächlich ergingen Urteile, die ‚Kinderfreund‘ Kentlers guten Rat befolgten und die Jungen den Pädophilen quasi auf Gedeih und Verderb auslieferten. Denn die mussten sich ja auch noch erkenntlich zeigen bei den ‚Kinderfreunden‘.“

 

8. Das also sind einige der Wurzeln und der Protago­nisten der Einführung der Schulsexual „erziehung“ in Deutschland.

Das geschah ja aufgrund einer „Empfehlung“ der Kul­tusministerkonferenz von 3. Oktober 1968 - auf verfas­sungswidrigen Wegen, weil nur durch Verwaltungsvorschrift (so hat z. B. das Bundesverwaltungsgericht Berlin 1974 über die SE an Hamburgs Schulen geurteilt); die Länder zogen dann allmählich mit entsprechenden Gesetzen nach, so Bayern 1980.

In den ersten Nummern der FMG-INFORMATION verweisen wir nicht zufällig immer wieder unter anderem auf Helmut Kentler:

1977 berichten wir z. B. über einen Presseartikel (AZ 7.12.77) über eine Tagung der „Gesellschaft zur Förde­rung sozialwissenschaftlicher Sexualforschung“ in Düsseldorf, bei der als „Wissenschaftler“ die Professoren Ernest Bornemann und Helmut Kentler angeführt werden. Nach ihnen gehörten z. B. „Liebesspiele zwischen Kindern bei sexbejahenden Zivilisationen zur Norm“; „je mehr sexuelle Freiheit und Entdeckungsfreude Eltern ihren Kindern lassen, desto weniger Aggressionen und Neurosen“ entwickelten sie als Erwachsene (vgl. FMG-INFORMATION 3, S. 10).

Und S. 25f. in derselben Nummer fragen wir den bayeri­schen Kultusminister Hans Maier (heutzutage „Donum-vitae“-Verteidiger!), ob es ihm nicht zu denken gäbe, dass er sich in der Gesellschaft linker „Pädagogen“ wie Kentlers befindet, und zitieren von diesem: „Repressionsarme Räume, in denen Kinder und Jugendliche ihr Recht auf Sexualleben selbständig verwirklichen können,“ [also Sex-Übungsräume in Schulen!] „müssen von der Pädagogik zuallererst geschaffen werden.“ – „Immerhin haben wir heute vor uns, dass die Schule die Aufgabe der Sexualkunde überhaupt sieht. Das ist ja schon mal ein Riesenfortschritt… dieser Ansatz ist entwickelbar…“ (Quelle: Kentler, Sexualerziehung, S. 97, Reinbek beim Hamburg 1970; bzw. Äußerungen in einer Sendung des Bayer. Rundfunks, 2.8.1976).

Ein weiteres Zitat: „Klar ist die verführerische Wirkung der Sexualaufklärung… Reflexionen über die Sexuali­tät und die Vermittlung und Vorstellung über sexuelle Sachverhalte regen dazu an, dass sich die Sexualität in Spiel und Übung entfalten will“ (Kentler, Sexualerziehung, S. 42).

In einer Sendung des Südwestfunks über emanzipatorische Schulsexual„erziehung“ vom 3. September 1980 werden Aussagen Kentlers herangezogen, um das Indoktrinationsverbot des Bundesverfassungsgerichts zu unterlaufen, weil es auf sexualwissenschaftlichem Sektor mittlerweile genügend gesicherte Erkenntnisse gebe, um alle relevanten Unterrichtsthemen mit Fakten absichern zu können. Kentler wörtlich: „D. h. also: Wenn es um die Vermittlung von Fakten geht, von Tatsachen…, was in der Wissenschaft unbestritten ist, dann darf die Schule dieses tun ohne die Eltern oder irgendeine andere Stelle zu befragen. Und da meine ich, ist der Sexualerziehung – jedenfalls vom Recht her – doch ein sehr, sehr großer Spielraum gegeben.“ Er bringt das Beispiel der Onanie: „Darüber gibt es so viele wissenschaftliche Untersuchungen…, dass man tatsächlich wertfrei und frei von jeder Normenproblematik über dieses Problem arbeiten kann in einer Klasse… Wogegen sich das Bundesverfassungsgericht gewendet hat, ist ja lediglich, dass indoktriniert wird in der Schule; dass also ein Lehrer einseitige Meinungen verbreitet, Glaubenssätze…“ (vgl. FMG-INFOR­MATION 5, S. 26-28).

Schließlich die Ansicht Kentlers zum Schamgefühl: „Wer gegen soziologische und kulturanthropologische Er­kenntnisse nicht gänzlich abgeschirmt ist, wird heute zwar nicht mehr behaupten, die Scham sei ein natürlicher Wesenszug des Menschen, der sich auch ohne Erziehungseinflüsse entfaltet – umso hartnäckiger aber hält sich in den Köpfen die Meinung, die Scham sei ein kon­stitutiver Bestandteil des ‚Zuchtsystems der Gesellschaft‘…“ (Kentler, Sexualerziehung S. 95) – „Eine Erziehung, die auf die Entstehung der Scham verzichten kann, führt nicht das Chaos herauf und stößt die Menschen nicht ins Animalische zurück – wohl aber ermöglicht sie sexuelle Befriedigung, die zu ihrer Vorbedingung nicht mehr einer… Partnerzuordnung im Rahmen der Institution der Ehe bedarf.“ (Kentler, Sexualerziehung S. 97) (vgl. FMG-INFORMATION 15, Seite 5).

Wenn schon damals auch die C-Parteien dem sexualisierten Zeitgeist nachliefen, von kirchlichen Stellungnahmen bestärkt, und nicht erkannten, wes Geistes Kind etwa ein Sexualerziehungs-Propagandist wie Helmut Kentler war, so sollten die Enthüllungen heute zu einem neuen Nachdenken und Umdenken führen!

 

9. Die Journalistin Bettina Röhl, Tochter des linken Verlegers Klaus Rainer Röhl und der späteren RAF-Terroris­tin Ulrike Meinhoff, kritisiert schon seit Jahren die Verharmlosung und das Verschweigen der „pädophilen Vergangenheit der Grünen“. In einer Kolumne „Der Himmel ist konservativ“ in der „WirtschaftsWoche“ vom 17.9.2013 (www. wiwo.de/politik/deutschland/bettina-roehl-direkt-der-himmel-ist-konservativ/8801344.html) wirft sie auch der Führung der konservativen Parteien vor, „nicht nur darauf verzichtet, sondern regelrecht verhindert“ zu haben, „dass von konservativer Seite die grüne systematische Begünstigung der Pädophilie wissenschaftlich sauber durchleuchtet wird“. Sie schreibt in ihrem Artikel auch: „Dabei darf nicht vergessen werden, dass pädophile Missbrauchskomponenten auch in manch aktuelle Reform – siehe der Sexualkundeunterricht für zum Beispiel Grundschulkinder in Berlin – eingeflossen, also auch heute noch von Bedeutung sind.“

Röhl sieht hinter der „grünen Umerziehungsideologie“ die „aberwitzigen Ideen vom Neuen Menschen“, die unter­schwellig im Grünen Lager noch immer mitschwängen. „Sie spielten auch in den grünen Diskussionen eine zentrale Rolle, als es zum Beispiel um neue Sexualität und neue sexuelle Verhältnisse zu Kindern ging“. „Die Tatsachen auf den Kopf stellen und damit auch die Moral um 180 Grad verdrehen, das ist ein wesentlicher Teil des grünen Gesellschaftsspieles, dem die Konservativen stets zugeschaut haben, und das sie unter Merkel zu­nehmend vorauseilend selber spielen.“

Man mag diese Aussagen der Journalistin Bettina Röhl für sehr zugespitzt halten, und sie treffen sicherlich nicht nur auf die „Grünen“ zu, aber dass die Schulsexual„erziehung“ Teil eines solchen Programms zur Konstruktion des „neuen Menschen“ der Genderideologie ist, eines neuen Menschen, der nach den von anderen vorgegebenen sog. Rechten der „sexuellen und reproduktiven Gesundheit“ zu leben hat, das wird immer offenkundiger.

 

 

Die Zerstörung der Scham

„Die politisch drohende Sexualisierung vom Kindergarten an heißt Abschaffung intimer Privatsphäre im zarten Beginn der Bildung des Ich – Kollektivismus pur! Das Kollektiv ist die neue Gestalt des Absoluten, das anzubeten, dem Gehorsam zu leisten ist; es überkommt die Menschenseele immer früher (0-3-jährig), graviert sich unhinterfragbar tiefer ein… Scham wegzubrechen gehört zum Programm.

Entschämung entkernt die Person von ihrem Persongeheimnis. Privatsphäre, das Augustinische Innerlichkeitsethos, wird obsolet, wenn alle Tabus fallen und ihr Fallen auch noch gefeiert wird. Auffallend ist die öffentliche Niederreißung der Schamschwelle in Bezug auf alles, was mit Sexualität zu tun hat, d. h. der Sphäre, in der die  Scham vorzüglich beheimatet ist. Intimstes systematisch publik zu machen heißt, sich außerhalb eines Jahrtausende währenden Menschheitskonsensus stellen, der durch Verbergen dem Eros seinen festlichen Ernst und „die überwältigende Schamschranke“ (Robert Spaemann) zu bewahren wusste. Nicht dass sich im 21. Jahrhundert viele Menschen exhibitionistisch, z. B. in Raffgier oder Sexsucht, aufführen, ist das Beunruhigende, sondern dass der Wert von  Scham grundsätzlich bezweifelt wird. Hinter dem viel beschworenen Aufrichtigkeitspathos steht die Meinung, dass die libidinösen Regungen, die durch Scham verhüllt werden, die eigentliche Wirklichkeit des Menschen ausmachen. Vernunft, Wille, freies Ich, Liebe, Scham sind dann bloß Epiphänomene der Triebschicht, so lautet das naturalistische Vorurteil. Ruhen Kultur, Religion, Kunst und Wissenschaft, wie erwiesen ist, auf Säulen der Sublimierung, so kommt das Durchsetzen sexueller Deregulierung einer Abschaffung aller Hochkulturen gleich.

Die Errichtung von Sexualtabus gehört zu den Bedingungen jeder hohen Kultur, ihr Einreißen hat kulturellen Niedergang zur Folge. Frühe Erweckung macht Kinder unerziehbar, verführt sie zu Leistungsverweigerung. Dem Knospenfrevel gilt JESU Weheruf mit dem Mühlstein (Mt 18,6).“

Prof. Dr. phil. Edith Düsing

(in einem Aufsatz zum Buch „Die globale sexuelle Revolution“ von Gabriele Kuby,

Theologisches, Mai/Juni 2013, Sp. 257f.)

 

 

 

 

In Kürze

 

 

 

Jungfräulich in die Ehe

New York. Ein bekannter amerikanischer Football-Spieler der US-Siegermannschaft von 2012, New York Giants, namens Prince Amukamara, bekannte, dass er noch jungfräulich sei. Das solle auch bis zu seiner Hochzeit im nächsten Jahr so bleiben. Amukamara, Sohn nigerianischer Einwanderer, spricht immer wieder öffentlich über seinen christlichen Glauben. „Ich bin katholisch aufgewachsen“, so sagte der Vierundzwanzigjährige gegenüber einer Sportzeitschrift. Früher habe er gedacht, der Verzicht auf Alkohol und vorehelichen Sex würde ihm helfen, in den Himmel zu kommen. Als er älter wurde, rückte die Beziehung zu GOTT mehr in den Mittelpunkt. Wörtlich sagte er: „Es geht darum, eine Beziehung mit JESUS zu haben. Es geht nicht so sehr um das ‚Tu das nicht, tu jenes nicht!‘“ Christ zu sein sei für ihn ein viel größeres Abenteuer, als den Super Bowl, die Meisterschaft, zu gewinnen. Das Gefühl des Sportsieges sei rasch wieder verschwunden. Christ zu sein, sei etwas ganz anderes. Daran denke er jeden Tag. „Ein Teil des Leibes CHRISTI zu sein, ist ewig, das gilt für immer.“ (Vgl. kath.net/LSN/jg 13.10.2013.)

Die eigene Abtreibung überlebt

Austin/Texas. Die Texanerin Claire Culwell hat ihre eigene Abtreibung überlebt, während ihr Zwilling starb. Ihre Mutter war damals 13 Jahre alt und wurde gezwungen, im 5. Schwangerschaftsmonat eine Abtreibung durchführen zu lassen. Erst später, als Claire mit ihrer biologischen Mutter in Kontakt kam, erfuhr sie davon, und sie fühlt ihr gegenüber weder Zorn noch Ärger. Der Gedanke dass sie womöglich genauso gehandelt hätte wie ihre 13-jährige Mutter, sei Teil ihres eigenen Heilungs- und Vergebungsprozesses gewesen. Ihre Mutter bereue die Abtreibung und wünsche keinem Mädchen eine solche einschneidende Erfahrung, die ihr Leben in eine Abwärtsspirale gerissen habe. Diese Worte der Mutter veranlassten nun Claire, öffentlich gegen die Abtreibung aufzutreten, indem sie von ihrem Schicksal erzählte. „Ich wusste, ich konnte nicht zur Abtreibung schweigen, nachdem ich gehört hatte, was mir meine Mutter erzählte.“ (Vgl. kath.net/LSN/jg 3.10.2013.)

Philippinische Miss World 2013 für Reinheit vor der Ehe, gegen Abtreibung und gegen Scheidung

Manila. Die 23-jährige Megan Lynn Young ist zur Miss World 2013 gekrönt worden. Die junge Schönheit mit einer philippinischen Mutter und einem US-amerikanischen Vater vertritt eine bemerkenswert gesunde Überzeugung: „Die Sexualität soll der Ehe vorbehalten bleiben.“ „Ich bin pro-life“, denn Abtreibung bedeute, „jemanden zu töten, der bereits vorhanden ist“, und dies unterstütze sie „natürlich“ nicht. Auf die Frage, „welche Art von Schönheit“ sie bevorzuge, antwortete sie der Interviewe­rin eines Fernsehsenders: „Die der Kinder, die geboren werden. Ich bin gegen Abtreibung und ich glaube an die Ehe als unauflösliche Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau für das ganze Leben.“ Als die Interviewerin nachhakte und wissen wollte, wie es denn sein könne, das eine so schöne junge Frau noch keinen Ge­schlechtsverkehr hatte, erwiderte sie: „Wenn ein Mann Druck in diesem Sinn ausübt, muss man ihm Nein sagen, weil er weder die Begleitung noch eine Beziehung zu einem jungen Mädchen verdient. Wenn er hingegen bereit ist, ein Opfer zu bringen und zu warten, bedeutet es, dass er es ehrlich meint und ihm ernst ist.“„Ich bin gegen Scheidung; wenn man jemanden heiratet, dann sollte es die Person sein, mit der man für immer zusammen sein möchte, durch Krankheit und Gesundheit, durch Gutes und Schlechtes hindurch.“ (Vgl. kath.net 22.10.13; katholisches.info 17.10.13.)

Pornografie macht süchtig

Cambridge/London. Eine wissenschaftliche Studie der englischen Universität Cambridge ergab, dass Pornografie ebenso abhängig machen kann wie Rauschgift oder Alkohol. Männer zwischen 19 und 34 Jahren, die sich dazu bekennen, zwanghaft Pornofilme anzuschauen und es aus eigener Kraft nicht schafften, sich zu befreien, wurden untersucht. Wenn die auf Suchtkrankheiten spezialisierte Neurowissenschaftlerin Valerie Voon sie mit pornografischen Bildern konfrontierte, zeigte ihr Gehirn dieselben Reaktionen wie bei Alkoholkranken oder Drogensüchtigen. – In einer Fernsehdokumentation „Porn on the Brain“ (Porno im Gehirn) moderierte ein früherer Herausgeber eines erotischen Männermagazins namens Martin Daubney. Als ihm die Auswirkungen der Pornografie auf die junge Gesellschaft bewusst wurden, habe er sich vom Sexgeschäft abgewandt. In seiner Recherche für die Dokumentation war er entsetzt zu erfahren, dass schon Zwölfjährige regelmäßig harte Pornografie konsumieren. Dadurch würden ihre Vorstellungen von Sexualität völlig verzerrt. – Die Publizistin Eleonor Mills, London, hatte bereits zuvor gewarnt, dass eine „Generation Porno“ heranwachse. Viele Mädchen glaubten, dass sie den Wünschen ihres Partners gehorchen müssten; das könne bis zu Vergewaltigungen gehen. Eine Inhaltsanalyse habe festgestellt, dass von 304 untersuchten Pornoseiten im Internet über 88% körperliche Gewalt und fast 49% verbale Gewalt enthielten. Pornografie mache mehr als ein Drittel (36%) aller Internet-Inhalte aus. – Eine Studie der „University of East London“ ergab, dass 20% der 16- bis 20-Jährigen süchtig nach Pornografie sind. Ebenso wurde ermittelt, dass 97% der männlichen und 80% der weiblichen Jugendlichen schon Pornografie gesehen hatten. 25% der männlichen und 8% der weiblichen Jugendlichen versuchten erfolglos, den Pornografiekonsum zu beenden. Martin Daubney ver­glich Pornografie im Internet mit Heroin. (Vgl. kath.net/idea 7.10.2013; kultur-und-medien-online 8.10.2013.)

Der Zusammenbruch der Ehe in der Gesellschaft

Steubenville, Ohio, USA. William B. May, Gründer und Präsident eines Laienapostolats für die Evangelisation der Kultur namens „Catholics for the Common Good”, stellte in „Lay Witness“ (July/Aug. 2013) anhand einiger statistischen Zahlen aus den USA dar, wie der Niedergang der Ehe in den letzten Jahrzehnten vorangegangen ist. Ob die Zahlen für den deutschen Sprachraum anders sind? Zum Beispiel: Eheschließungsrate pro 1000 unverheirateten Frauen: in den letzten 20 Jahren um 43% ge­sunken. Geburten bei unverheirateten Müttern: über 41% unter allen Frauen, 73% unter den afrikanischen Amerikanern (oft litten dadurch die Kinder unter Armut und vaterlosem Zuhause; Untersuchungen zeigten, dass diese Bedingungen sie dem Risiko lebenslanger negativer Folgen aussetzten). Folgen der „Umdefinierung der Ehe“, die alle Verbindungen als gleich darstellt: Laut Untersuchungen glauben 46% der Achtzehn- bis Neu­nundzwanzigjährigen, dass die wachsende Verschiedenheit von familiären Verbindungen etwas Gutes sei. 56% der Oberschüler glauben, dass es OK sei, Kinder zu haben und nicht verheiratet zu sein.

„EINER VON UNS“ (One of us)

Die Annahme des „Estrela-Berichts” durch das Europaparlament hätte ja auch diese Initiative für den Stopp der EU-Finanzierung embryonentötender Maßnahmen ausgehebelt, noch ehe dieses EU-weite Bürgerbegehren ganz zum Abschluss gekommen war (vgl. FMG-INFORMATION 109 Seite 25f). Der letzte Tag zum Unterschreiben war der 1. November 2013. Deutschland sollte mindestens 74.250 Unterschriften erbringen, EU-weit waren mindestens 1 Million erforderlich. Nach Angabe der Internetseite vom 8.11.2013 wurden in Deutschland 174.137 Unterschriften geleistet (ca. 234 %) und in der ganzen EU rund 1.846.852 Unterschriften. Auch wenn sich bei der Prüfung einzelne Unterschriften als nicht vollständig und gültig herausstellen mögen, so ist damit doch das notwendige Ziel weit überschritten und ein deutliches Zeichen gesetzt.

Miterleben einer Organentnahme Ärzte „geil“ darauf

Frankfurt/Main. Unter dem Titel „Das war ein katastro­phaler Ausbau von Ersatzteilen“ äußerte sich eine anonym bleibende Ärztin in einem Interview der „Frank­furter Allgemeinen“ (19.08.2013) über ihre traumatischen Erfahrungen bei der Organentnahme.

Vor 15 Jahren hatte sie, damals 27 Jahre, als Anästhe­sistin Dienst, als eine junge Frau nach einem Motorradunfall eingeliefert wurde. Die hatte dann nach der Hirn­toddiagnostik durch den Oberarzt diesen begleitet, als er den Eltern mitteilte, dass ihre Tochter hirntot sei (die daneben lag, mit schlagendem Herzen, beatmet). Die völlig überforderten Eltern zögerten, der Oberarzt redete ihnen zu, dass die Organe ihrer Tochter nichts mehr nützen würden, aber jemand anders damit weiterleben könne. Noch ehe sie eine Entscheidung getroffen hatten, liefen schon Planungen für die möglicherweise bevorstehenden Organtransporte; auch die „Hirntote“ erhielt einige Blutprodukte mehr als normal im Hinblick auf eine Explantation. Die Ärztin: „Da ist doch ganz viel schon vorher gelaufen. Das hat mich dann auch irritiert, zumindest im Nachhinein. Ich habe da erstmals erlebt, wie gierig man auf die Organe war.“ Bei der Morgenbesprechung war schon von dem an diesem Krankenhaus erstmaligen „Paket-OP“ (Leber-Herz-Paket, beide Organe zusammen an einen Patienten) die Rede – „noch ehe die Diagnose Hirntod überhaupt bestätigt worden war“. Dass während der OP ständig das Telefon klingelte, weil parallel zur Entnahme alles Mögliche weitergemeldet und koordiniert werden musste, fand sie „würdelos“. Bei der Entnahme von Herz und Leber durch zwei Teams kam es dann zu Komplikationen bei der parallelen Präparation der Organe; es kam zur Blutung im Leberbett, die nicht gestoppt werden konnte, so dass die Organe verloren waren („ein angeschocktes Herz, das defibrilliert wurde, kann man nicht transplantieren, und die Leber dann auch nicht“). Darüber habe es Streit im Operationssaal gegeben, beinahe bis zur Schlägerei, bis ein anderer Arzt beruhigte. Andere Teams haben dann noch eine Niere und die Hornhaut der Augen transplantiert. „Das war ein katastrophaler Ausbau von Ersatzteilen.“ „Wenn einer der Angehörigen jemals so eine Explantation sehen würde…, dann gäbe es keine Einwilligungen mehr zur Organentnahme.“ Die interviewte Ärztin spricht von Albträumen. „Ich glaube, die ganze OP hätte in mir nicht solche Folgen ausgelöst, wenn ich die Ärzte nicht als so geil auf dieses Paket erlebt hätte.“ Sie habe beschlossen, kein Organspender sein zu wollen und konsequenterweise auch keine Organe bekommen zu wollen.

Zum Thema der Organentnahme empfehlen wir sehr das Buch: „Hirntod – Organspende, und die Kirche schweigt dazu“, Regina Breul im Gespräch mit Wolfgang Waldstein. (Verlag Media Maria)

 

   

…Der Staat sollte es sich zur Aufgabe machen, die Privatsphäre des Menschen

und hier besonders die des Kindes zu schützen.

Schutz vor Pädophilie, aber auch vor einer übergriffigen Sexualerziehung, einer quasi geistigen Pädophilie.“

Consuelo Gräfin Ballestrem, Kath. Kirchenzeitung Augsburg, 6.10.13

 

  

 

 

Vorwort der FMG-INFORMATION 110

 

 

Liebe Freunde und Mitarbeiter, verehrte Leser und Förderer!

Sehr geehrte Abgeordnete, hochwürdigste Bischöfe!

 

Es ist uns – im Vergleich etwa zu Statements unserer Bischöfe – aufgefallen, dass die amerikanische Bischofskonferenz am Ende einer sehr deutlichen Stellungnahme zu einem Urteil des Obersten Gerichtshofs der USA zur „Homo-Ehe“ (vgl. S. 13) die Gläubigen auffordert, dafür zu BETEN, dass dieses Urteil revidiert wird. Ein beispielhaftes Vertrauen auf die Kraft des Gebetes!

Mehr noch: In den Vereinigten Staaten findet seit 2012 jährlich die „Fortnight for Freedom“, ein vierzehntägiger GEBETS­MARATHON vom 21. Juni bis 4. Juli statt, in dem die Gefährdung der Religionsfreiheit und Gewissenfreiheit durch staatliche und gesellschaftliche Eingriffe (Stichworte „reproduktive Gesundheit“, „Homo-Ehe“ und weitere intolerante Angriffe) zum Gebetsanliegen gemacht wird. Initiiert wird dieses 14-tägige Gebet von der katholischen Amerikanischen Bischofskonferenz. Die Kampagne mit Beteiligung zahlreicher Diözesen begann mit einer hl. Messe in der Basilika von Baltimore, der ältesten Diözese der USA, und endete am 4. Juli, dem Nationalfeiertag, mit einer hl. Messe von mehreren Tausend Gläubigen und zahlreichen Bischöfen im Nationalheiligtum der Unbefleckten Empfängnis in Washington D.C. (vgl. z.B. www. archny.org/news-events/freedom; www.  usccb.org/issues-and-action/religious-liberty/fortnight-for-freedom).

Auch bei uns nehmen die Angriffe in Gesellschaft, Staat, Rechtsprechung und in Aktionen der Europäischen Union zu, die gegen das Elternrecht, gegen Ehe und Familie, gegen das Recht auf Leben und gegen die christlichen Elemente und Traditionen unserer Kultur gerichtet sind. Mehr und mehr wird auch mit einem ideologischen Totalitarismus versucht, neue EU-Mitgliedsstaaten oder Länder der 3. Welt in diesem Sinn zu bedrängen. Aber auch der Einzelne wird immer mehr unter Druck gesetzt, der eigenen Gewissensüberzeugung nicht mehr folgen zu dürfen. All das dürfen wir nicht resigniert über uns ergehen lassen. Es ist notwendig, das Recht auf Religionsfreiheit und Gewissensfreiheit energisch zu verteidigen. Es ist aber auch unabdingbar, im Gebet die GÖTTliche Hilfe dazu zu erflehen.

Umso leidvoller ist es, wenn die Spaltung und Zwietracht innerhalb der Kirche, zwischen deutschen Bischöfen und Diözesen und dem römischen Lehramt immer deutlicher aufbricht (vgl. S. 7-10) und wenn das Wort CHRISTI zur Disposition gestellt wird. Die geistliche Kraft der Kirche wird gelähmt. So sehen wir ebenso das intensive Gebet für unsere Bischöfe und den Heiligen Vater als entscheidend notwendig an.

Darum ist dieses Vorwort – auf dem Hintergrund der Berichte in dieser Nummer – eine dringende Bitte, im Gebet zusammenzustehen: für die rechte Einsicht der Politiker und anderen Verantwortlichen, für unsere Bischöfe, um die rechte Neubestellung mehrerer freier Bischofssitze. Und ebenso für die reine, gläubige Erziehung unserer jungen Menschen und für ihren Schutz gegen eine staatlich erzwungene „geistige Pädophilie“ in einer schamzerstörenden zwangsweisen Schulsexual„erziehung“, deren Protagonisten der 60er Jahre mehr und mehr als Förderer und Täter körperlicher Pädophilie entlarvt werden (vgl. S. 22-26).

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr FREUNDESKREIS MARIA GORETTI e. V., München

 

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