(FMG-INFORMATION 97, Juli 2009)

 

Kinder – Last oder Freude?

 

Mike Sullivan ist der derzeitige Präsident der US-Vereinigung „Catholics United for the Faith“ und Herausgeber von deren Zeitschrift „Lay Witness“, aus deren Nummer vom Mai-Juni 2009 wir den folgenden Artikel entnehmen (FMG-Übersetzung). Sullivan hat eine Reihe von Büchern und Artikeln zu den Themen Ehe und Familie, „Theologie des Leibes“ (Joh. Paul II.), Aufgaben der Laien und Marienverehrung verfasst; er kommentiert auch in manchen Fernseh- und Rundfunksendern kirch­liche Themen. Der Artikel „Foals, Folly, and Faith“ („Fohlen, Torheit, Glaube”) ist ein Plädoyer für große Familien. Etwas verwunderlich ist, dass in dem Zitat über europäische sterbende Länder Deutschland nicht angeführt ist, das mit einer Geburtenrate von 1,34 unter der mancher anderen europäischen Länder liegt (Frankreich 1,9!); das Reproduktionsniveau wäre 2,1.

 

»Als meine Familie an einem Sonntagmorgen im vergangenen Frühling zur Hl. Messe ging, stellten unsere Kinder fest, dass unser Pony ein Junges geworfen hat. Wir wussten nicht einmal, dass dieses Pony trächtig war! Denn diese besondere Pony-Rasse ist von Natur aus kurz und dick gewachsen und so war die Trächtigkeit unserer Stute den Augen von uns Amateur­farmern verborgen geblieben. 

Wir sind neu im Pferdegeschäft. Wir haben erst letztes Jahr drei „Kleine" von einer Familie bekommen, deren Kinder he­rangewachsen waren und das Interesse an den Ponys verloren hatten. Sie sind eine Wonne für unsere Kinder und lehren sie Verantwortung und Umgang mit Tieren.

Der Frühling im ländlichen Ohio ist wunderschön. Die grünen Weiden und der Gesang der Vögel entzücken die Sinne und erinnern uns an die Fruchtbarkeit der Schöpfung.

Es scheint, dass alles um uns herum, die ganze Natur, die Schöpfung feiert, sich darüber freut, lebendig zu sein, und GOTT preist. Die ganze Schöpfung sehnt sich danach, sich auszubreiten, zu wachsen, sich zu vergrößern, aber in der heutigen Welt scheinen wir Menschen diese frohe Botschaft vergessen zu haben.

Als einen Vater von acht Kindern fragen mich Fremde oft über die Größe meiner Familie. Kürzlich gingen wir als Familie ge­meinsam zur Beichte, und als wir die Kirche betraten, sagte der Kirchendiener: „Ich beneide Sie wirklich nicht!“ Ich nehme an, er hat nur einen Scherz gemacht, aber seine Worte machten mich nachdenklich. Er versteht es eben nicht. Wir freuen uns darüber, dass wir eine so große Familie haben und würden sie gegen nichts in der Welt eintauschen. Und mehr noch, unser Glaube ruft uns auf, offen für Kinder zu sein - als Einzelperso­nen, als Familien und als Gesellschaft.

So oft höre ich von Leuten, die Kinder als eine Last ansehen, als Ursache von Leiden. Für meine Frau und mich sind sie ein Segen und eine Freude!

Vielleicht sind wir nur töricht und verstehen nicht, dass ein Unglück über uns schwebt und uns einholt, wenn unsere Kin­der älter werden und nicht ganz so werden wie wir erhofft ha­ben, oder dass sie auf einem überbevölkerten, feindlichen Planeten wohnen (wie „Experten“ uns warnten). Vielleicht wer­den sie eines Tages eher unser Fluch sein als ein Segen. Aber ich glaube nicht. Meine Frau und ich freuen uns, die Lasten und Geschenke einer großen Familie zu teilen. Ja, es ist schwierig, alle Rechnungen zu bezahlen.  Gewiss, unser Haus ist selten ruhig oder unberührt. Aber wir sind glücklich, lieber weniger Geld und ein unvollkommenes Haus zu haben, aber dafür eine Familie, die vor Freude birst.

 

Es war sehr gut

Wenn ich an unsere Rolle als Eltern denke, dann denke ich oft an den Schöpfungsbericht im Buch Genesis:

„Dann sprach Gott: Das Land bringe alle Arten von lebendigen Wesen hervor, von Vieh, von Kriechtieren und von Tieren des Feldes. So geschah es… GOTT sah, dass es gut war. Dann sprach GOTT: Lasst uns Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich. Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze Erde und über alle Kriechtiere auf dem Land. GOTT schuf also den Menschen als Sein Abbild; als Abbild GOTTES schuf Er ihn. Als Mann und Frau schuf Er sie. GOTT segnete sie, und GOTT sprach zu ihnen: Seid fruchtbar, und vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch, und herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf dem Land regen… Und GOTT sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut.“ (Gen 1,24-28.31)

Diese Passage, wie viele andere in der ganzen Bibel, ist durchdrungen von der Botschaft der Fruchtbarkeit und von der Gutheit der Schöpfung. Wir empfinden Freude darüber, Mit-Schöpfer GOTTES zu sein, indem wir Kinder haben, und so Mitverwalter über die Schöpfung zu sein.

Die Heilige Schrift sagt uns, dass Kinder ein Segen und eine Freude sind für die, die GOTTES Gebote halten. Zum Beispiel lesen wir im Psalm 127: „Kinder sind eine Gabe des HERRN, die Frucht des Leibes ist Sein Geschenk. Wie Pfeile in der Hand des Kriegers, so sind Söhne aus den Jahren der Jugend. Wohl dem Mann, der mit ihnen den Köcher gefüllt hat!“ (Ps 127, 3-5)

Oder denken wir an die Worte des HERRN an den großen Patriarchen Abraham: „Ich will dir Segen schenken in Fülle und deine Nachkommen zahlreich machen wie die Sterne am Him­mel und den Sand am Meeresstrand. Deine Nachkommen sollen das Tor ihrer Feinde einnehmen. Segnen sollen sich mit deinen Nachkommen alle Völker der Erde, weil du auf meine Stimme gehört hast.“ (Gen 22,17-18)

CHRISTUS sagte uns, dass Er komme, damit „wir das Leben haben und es in Fülle haben“ (Joh 10,10). GOTT gibt uns Sein „überreiches Leben“ in leiblicher und geistiger Weise. Es soll unser Leben durchdringen und uns anleiten, die lebensspen­dende Freigebigkeit unseres Schöpfers anzuerkennen. „Seid fruchtbar, und vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch.“

Das bedeutet nicht, wir sollen rücksichtslos sein und eine Mil­lion Kinder haben, nur damit eine Million Kinder gezeugt sind. Es bedeutet, dass wir gute Mitverwalter dessen sein sollen, was Gott uns gegeben hat, mit Klugheit und gutem Urteil hin­sichtlich der Familiengröße, dabei immer und in jedem Fall offen für das Leben.

 

Blühendes Leben

Die lebensspendende Liebe unseres Schöpfers zu uns zeigt sich beispielhaft und millionenfach in der gesamten natürlichen Ordnung. Solche Fruchtbarkeit ist zweckmäßig. Wenn die Bäume nicht wachsen und ihren Samen nicht verbreiten, wür­den sie aufhören zu sein. Wenn die Fische und die kriechen­den Tiere (und die Pferde) keinen Nachwuchs bekämen, dann wären die heute lebenden die letzten ihrer Art.

Wie schreibt mein Freund und Ratgeber Dr. Regis Martin in dieser Nummer [von „Lay Witness“]: „Die Zukunft gehört den Fruchtbaren.“ Ich kann das in meinem Leben bestätigen. Mein Vater hat meinen sieben Geschwistern und mir gerade eine Liste von den Enkeln meiner Eltern und ihren Geburtstags­daten geschickt. Ich war beeindruckt als ich sah, dass meine Eltern 42 Enkel haben! Was für ein schönes Zeugnis ihrer Liebe und ihrer Großzügigkeit.

Ich höre oft Geschichten von älteren Paaren oder Einzelperso­nen ohne eine Familie, die für sie in ihrem Alter Sorge trägt. In vielen Fällen kann in solchen Umständen nicht geholfen wer­den. Ich habe mit vielen älteren Menschen gesprochen, die sagen, wenn sie in ihrem Leben etwas anders machen könn­ten, dann hätten sie sich dafür entschieden, mehr Kinder zu bekommen. Das nicht nur deshalb, damit sie jemand haben, der sich um sie kümmert, sondern oft, dass sie jemand haben, mit dem sie die Freuden des Lebens teilen können.

Oder schauen Sie sich mal die Durchschnittsfamilie in Europa an, wo die Geburtenrate unter dem Reproduktionsniveau liegt.  Kardinal Sean O'Malley schrieb in einem Artikel über natürliche Familienplanung: „Ernsthafte Demographen sind besorgt über einen ‚demographischen Winter’, der in den nächsten 50 Jah­ren einsetzen könnte. Alternde Bevölkerungen der entwickelten Nationen des Westens und die AIDS-Seuche auf dem afrikani­schen Kontinent werden sehr schwerwiegende Konsequenzen haben. Viele westliche Nationen erfahren ein negatives Bevöl­kerungswachstum. Die Italiener, Spanier, Franzosen, Kanadier, Österreicher und Schweden sind auf dem Wege, sich bis zu ihrem Aussterben zu verhüten und abzutreiben."

Das Ergebnis für die meisten dieser Länder ist, dass diese Länder dabei sind, ihre kulturelle Identität zu verlieren und sich um die Zukunft ihrer Bevölkerung ernsthaft Sorgen machen. Aber das weit größere Verbrechen - mit noch zerstörerischerer Konsequenz - ist der Verlust der geistigen Hoffnung und Freude, die erwächst aus dem Befolgen der Pläne GOTTES für eine Welt und für Familien, die leiblich und geistig voll blühen­den Lebens sind.

Eine große Familie zu führen ist nicht immer leicht. Es ist in der Tat selten „leicht“. Jedoch, es ist immer eine Freude. Wir ha­ben erlebt, wie GOTTES überreicher Segen unser Leben durchdringt, wie wir uns das nie hätten vorstellen können. Ja, Hosenträger und Musikunterricht, Windeln und Schuhe, Schul­bücher und Arztbesuche, das ist alles sehr teuer, aber irgend­wie scheint das alles zu gehen. In unserer Offenheit gegenüber dem Leben hat GOTT uns mit einem überreichen Leben ge­segnet.«

 

 

Die internationalen Kräfte der „Kultur des Todes“

 

Vom „Catholic Family and Human Rights Institute (C-FAM) in New York (Direktor Austin Ruse) werden die Vorgänge bei den Vereinten Nationen, aber auch bei der Europäischen Union usw. beobachtet, die sich auf Fragen des Lebensrechts und der Familie beziehen, und kurz in einem wöchentlichen sogenannten “Friday Fax” kurz dargestellt. Im Auftrag der Aktion Leben e. V., Abtsteinach, werden diese Friday-Fax-Texte von K. Lichter durchgesehen die wichtigsten Passagen in deutscher Sprache zusammengefasst oder gegebenenfalls wörtlich übersetzt und ungefähr alle zwei Monate zugänglich gemacht. Wir wollen diesmal ein paar dieser Berichte wiedergeben, die immer wieder erschreckend deutlichmachen, wie aggressiv und einflussreich auf internationaler Ebene die Protagonisten der Abtreibung, der Gender-Ideologie, der Verhütung und Sexual­erziehung am Werke sind.

 

Friday Fax, 13. November 2008, Jg. 11, Nr. 48

Neues Dokument der International Planned Parenthood Fede­ration weist die Länder an, weitreichende „sexuelle Rechte“ zu garantieren

Die International Planned Parenthood Federation (IPPF) erklärt in einer jüngsten Veröffentlichung, dass die Regierun­gen verpflichtet seien, weitreichende „sexuelle Rechte“ zu gewährleisten, darunter Abtreibung, „sexuelle Freizügigkeit“ und „umfassende Sexualerziehung“, die als integrale Bestand­teile der Menschenrechte anerkannt werden sollten. Die IPPF differenziert dabei zwischen „sexuellen Rechten“ und „reproduktiven Rechten“. Letztere entsprächen Abtreibung, wohingegen „sexuelle Rechte“ der Tatsache Rech­nung trügen, dass viele Ausdrucksweisen von Sexualität nicht-reproduktiv seien. Die Erklärung besteht aus zehn Artikeln, von denen jeder eine Reihe von Forderungen enthält. Im Artikel „Das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person sowie körperliche Unversehrtheit“ ist das „Recht auf Abtrei­bung“ zu finden, wobei das Recht, aus Gewissensgründen die Mitwirkung an einer Abtreibung abzulehnen, verworfen wird.

Andere Artikel nennen Auflagen, z. B. das Recht aller Personen in Haft oder Gewahrsam auf regelmäßige Besuche des Ehe­partners, die Eintragung der selbstbestimmten Gender-Identität in amtliche Dokumente, nicht nur in die Geburtsurkunde oder den Pass, und das Recht, sich in die eigene Sexualität und Phantasien frei von Furcht, Scham, Schuld, falschen Glaubens­überzeugungen und anderen Hindernissen nach eigenem Wunsch einzufühlen. Den Schluss bildet ein Artikel „Das Recht auf Verantwortlichkeit und Rechtshilfe“, der besagt, dass die Staaten die vollständige Durchsetzung der „sexuellen Rechte“ durch rechtliche Institutionen und Mechanismen absichern müssten.

Die Erklärung verknüpft „sexuelle Rechte“ mit bereits lange bestehenden Menschenrechten wie dem Recht auf Leben, Gleichheit, Nicht-Diskriminierung, Privatsphäre, Gedankenfrei­heit, Erziehung, Ehe und Familiengründung. Die IPPF behaup­tet, die Staaten hätten eine rechtliche Verpflichtung, „se­xuelle Rechte zu achten, zu schützen und zu erfüllen“ und entsprechende Maßnahmen zu ihrer vollen Verwirklichung zu ergreifen. Der Terminus „sexuelle Rechte“ ist kein Bestandteil irgendeines bindenden Dokuments der Vereinten Nationen. Seiner Einführung wurde bisher erfolgreich durch die Mit­gliedsländer widerstanden. Doch radikale Abtreibungsbefür­worter ignorieren dies und zitieren solche „Rechte“, so z. B. die leitende Direktorin des UN-Weltbevölkerungsfonds, die den Ausdruck regelmäßig in ihren öffentlichen Reden verwendet.

 

Friday Fax, 27. November 2008, Jg. 11, Nr. 50

Ein Bericht der International Planned Parenthood Federation prahlt mit Abtreibungslobby in Regionen, die traditionell das Leben schützen

Die International Planned Parenthood Federation (IPPF) hat ihren Jahresbericht 2007-2008 veröffentlicht, in dem sie sich rühmt, durch Mitgliedsverbände in Ländern Afrikas, Asiens, Lateinamerikas und der islamischen Welt, die traditionell das Leben verteidigen, ihre Abtreibungsagenda durchzusetzen. Die IPPF erklärt als ihr Ziel eine allgemeine Anerkennung des Rechtes der Frau, „sichere“ Abtreibung zu wählen und Zugang dazu zu haben und unsichere Abtreibungen zu reduzieren. Der IPPF-Generaldirektor Gill Greer behauptet gar, „allgemeiner Zugang zu sexueller und reproduktiver Gesundheit bis 2015“ sei im Jahr 2006 als neues Ziel in die Entwicklungsziele des Millenniums (MDGs) eingegangen, was nicht stimmt.

Der Bericht hebt die Arbeit der Indonesischen Planned Parent­hood Association (IPPA) hervor, insbesondere ihren Kampf gegen den Widerstand religiöser Gruppen. Abtreibung ist eines ihrer Hauptziele; sie vertreibt Verhütungsmittel, will „sichere“ Abtreibung und ficht das indonesische Gesetz von 1992 an, das Abtreibung nur erlaubt, wenn sie erwiesenerma­ßen notwendig ist, um das Leben der Mutter zu retten. Ange­führt wird die Geschichte einer indonesischen Frau, die nach einem eigenen, misslungenen Abtreibungsversuch mit Kräutern und Misopristol sich mit Erfolg an die IPPA wandte. Offen bleibt, wie und von wem die Abtreibung schließlich vorgenom­men wurde und ob sie gesetzeskonform war. Die IPPF räumt ein, dass ihre Agenda der „sexuellen und reproduktiven Ge­sundheit und Rechte“ umstritten ist, und setzt dabei primär auf Lobbyarbeit. Eine erster Erfolg sei die Mitwirkung der Organisation beim Entwurf sowie bei der Förderung und Erfül­lung des Maputo-Aktionsplans der Afrikanischen Union, eines dreijährigen, nicht bindenden Aktionsplans, der ausdrücklich Abtreibungsziele enthält, dazu Indikatoren, die unter afrikani­schen Staaten sehr umstritten sind. Die IPPF und der UN-Weltbevölkerungsfonds haben sich für die Entwicklung natio­naler Aktionspläne eingesetzt, um die Umsetzung des Maputo-Aktionsplans auf dem gesamten afrikanischen Kontinent zu beschleunigen. Dazu gehörten auch von der IPPF organisierte Treffen mit Vertretern der Regierungen, der Gesellschaft, re­gionalen Wirtschaftsgemeinschaften und den Medien. – Das Geschäft bei der IPPF blüht: Für 2007 verzeichnete die Or­ganisation gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme von 50 % der Gesamtzahl abtreibungsbezogener Dienste, die weltweit von angeschlossenen Verbänden zur Verfügung gestellt wer­den.

 

Friday Fax, 5. März 2009, Jg. 12, Nr. 12

Katholische Kirche als Prellbock bei einer Jahreskonferenz der Vereinten Nationen

Diese Woche trafen sich Tausende Aktivisten, Regierungs­beamte und UN-Beamte bei den Vereinten Nationen in New York zur Jahreskonferenz des Ausschusses zum Status der Frau (CSW). Das Thema der Konferenz lautete „Gleichberech­tigte Verteilung der Verantwortung zwischen Männern und Frauen, unter anderem bei der Betreuung im Kontext von HIV/AIDS“. Mehrere Länder und private Verbände (sog. NGOs - Nichtregierungsorganisationen) nutzten das Treffen als Bühne, um radikale Ideen zu Homosexuellen-Rechten, Abtreibung und Sexualerziehung zu propagieren.

Norwegen und Schweden veranstalteten zusammen mit der International Planned Parenthood Federation (IPPF) ein Po­diumsgespräch zum Thema „Sexuelle und reproduktive Be­vollmächtigung (empowerment) fördern“. Der norwegische Staatssekretär Hakon Gulbrandsen erklärte dabei Abtreibung zur einzigen Lösung bei verfrühten, unerwünschten Schwangerschaften; er verteidigte die Homosexuellen-Rechte und drängte auf Respektierung der unterschied­lichen Gender-Identitäten.

Unterstützung für die Rechte Homosexueller war auch Schwer­punkt einer Veranstaltung von Human Rights Watch. Die Organisatoren erarbeiteten eine Strategie, um an einer nicht-bindenden Erklärung über „sexuelle Orientierung“ weiterzuar­beiten, die kürzlich unter Führung der EU in die UN-Vollver­sammlung eingebracht worden war, so dass „in drei Jahren oder weniger“ in Form einer Resolution in der UN-Vollver­sammlung darüber abgestimmt werden könnte.

Auf mehreren Veranstaltungen kritisierten Verbände radikaler Feministen die katholische Kirche wegen ihrer unnach­giebigen Haltung beim Schutz des Lebens. Auf einem Treffen der Europäischen Women’s Lobby wurde die EU aufgefor­dert, das „Recht“ der Frau auf Abtreibung gegen das Bündnis zwischen Heiligem Stuhl, islamisch-fundamentalistischen und rechten christlichen Regierungen wie auch unter der ehemali­gen Regierung Bush zu verteidigen und zusammenzuarbeiten, um UN-Vertragstexte im Sinne der Frauenrechte zu beeinflus­sen. - Verteidiger des Lebens und der Familie versuchten, bei der Konferenz Gehör zu finden, stießen aber auf erbitterten Widerstand und Feindseligkeit. Auf einer Veranstaltung des Zentrums für Reproduktive Rechte (CRR) über HIV-positive Frauen verunglimpfte ein Teilnehmer aus Chile die katholi­sche Kirche, weil sie ihre Macht und ihren Einfluss geltend gemacht habe, um die chilenische Regierung davon abzubrin­gen, umfassende Aktionen zur Verteilung von Kondomen zu unterstützen. Als ein junger Lebensrechtler die Bedeutung von Enthaltsamkeit bei der AIDS-Vorbeugung ansprach, wurde er von einem anderen Teilnehmer niedergeschrien. - Bei einem Treffen für Jugendliche weigerten sich die Organisatoren, Vor­schläge zur Enthaltsamkeit, die von einer Gruppe von mehr als 20 Jugendlichen für das Leben kamen, aufzugreifen. Ein Stu­dent sagte dem Friday Fax: „Ich weiß nicht, welche Jugend­lichen die repräsentieren, sie sprechen jedenfalls nicht für mich oder irgendeinen meiner Freunde hier.“

 

Friday Fax, 12. März 2009, Jg. 12, Nr. 13

Vertreter der Regierung Obama bei den Vereinten Nationen setzen auf „sexuelle und reproduktive Gesundheit“

Die CSW-Konferenz wurde in dieser Woche fortgesetzt und stand vor der mühsamen Aufgabe, das Ergebnisdokument, eine nicht-bindende Vereinbarung, auszuhandeln. Die Delega­tion der USA bekannte sich offen dazu, dass „sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte“ für die Regierung Obama Priorität hätten. Ellen Chesler von der US-Delegation erklärte, diese Zielsetzung solle in das Abschlussdokument aufgenommen werden, denn sie sei grundlegender Bestandteil der Aktionsplattform der Pekinger Weltfrauenkonferenz von 1995. Der Begriff sexuelle Rechte war damals jedoch abge­lehnt worden. Chesler, die in einer Biographie über IPPF-Gründerin Margaret Sanger deren Werk lobt, bezeichnete darüber hinaus umfassende Sexualerziehung, sexuelle Rechte und Dienstleistungen, die Förderung eines neuen UN-Gender­büros sowie die Unterzeichnung des CEDAW-Übereinkom­mens durch die USA als weitere Schwerpunktthemen der Regierung Obama bei dieser Konferenz. Der Einwand aus dem Auditorium, zahllose wissenschaftliche Untersuchungen hätten bewiesen, wie schädlich Abtreibung für das Leben und die Gesundheit der Frauen sei, wurde „wegen ideologischer Ele­mente“ abgeschmettert.

Ein weiterer umstrittener Passus im Entwurf des CSW-Doku­ments fordert die Staaten auf, die nicht-bindenden Kommen­tare des CEDAW-Ausschusses zu unterstützen. 185 Länder haben das Übereinkommen ratifiziert, doch die schlussfol­gernden Empfehlungen des CEDAW-Ausschusses bleiben strittig. Der CEDAW-Ausschuss befragte mehr als 70 Staaten zu deren Abtreibungsgesetzen und ging dabei so weit, eigene „allgemeine Empfehlungen“ zu formulieren, die Abtreibung in das Dokument hineininterpretieren. Einige feministische NGOs betrachten Abtreibung bereits als akzeptierten Bestandteil des CEDAW-Übereinkommens und sind nun darauf aus, über den CEDAW-Ausschuss die „Rechte der Lesbierinnen“ und „gleich­geschlechtliche Ehen“ unter Schutz zu stellen. Bei einer Ver­anstaltung zum 30-jährigen Bestehen des CEDAW behauptete das Zentrum für die Weltweite Führungsrolle der Frauen, CE­DAW habe auf dem Weg der Verknüpfung mit „reproduktiver Gesundheit“ erfolgreich ein „Recht auf Abtreibung“ etabliert. Nun solle sich der CEDAW-Ausschuss auf den Schutz des „Rechtes der Frau, sich ihre Partner frei zu wählen“ konzentrie­ren, was keine Beschränkung auf das andere Geschlecht be­deutet.

 

Friday Fax, 2. April 2009, Jg. 12, Nr. 16

Neues UN-Papier befürwortet Neo-Malthusianismus und staat­liche Lenkung

Die UN-Bevölkerungsabteilung (UNPD) veröffentlichte ohne Angabe von Autoren ein Strategiepapier mit dem Titel „Was würde ein beschleunigter Fruchtbarkeitsrückgang in den am wenigsten entwickelten Ländern bewirken?“. Darin wird von den Regierungen erhöhte Aktivität gefordert, um in den 49 Ländern, die von der UN-Vollversammlung als „am wenigsten entwickelt“ bezeichnet werden, die Fruchtbarkeit zu reduzieren. Das schnelle Bevölkerungswachstum durch die hohe Fruch­tbarkeit erschwere die Armutsbekämpfung und das Erreichen anderer international anerkannter Entwicklungsziele. Während in den Entwicklungsländern die Fruchtbarkeitsrate von 5,6 Kindern je Frau im Jahr 1970 auf 2,8 im Jahr 1995 gesunken sei, habe der Rückgang bei den am wenigsten entwickelten Ländern im gleichen Zeitraum nur 1,1 betragen, nämlich von 6,5 (1970) auf 5,4 (1995). Das Papier behauptet, hohe Fruch­tbarkeitsraten würden unweigerlich zu höheren Armutsraten führen und kommt zu dem Schluss, es bestehe ein enormer „ungedeckter Bedarf“ an Familienplanung in diesen Ländern. Nur 24 Prozent der Frauen wendeten moderne Verhütungs­methoden an. Der Demograph und Wirtschaftswissenschaftler Nicholas Eberstadt vom Amerikanischen Unternehmensinstitut teilte dem Friday Fax mit, der Bericht sei beeinflusst von der Idee staatlicher Lenkung und des Neo-Malthusianismus, nach denen die Wünsche bzgl. der Familiengröße grundsätzlich formbar seien. Bereits im Jahr 2007 hatte Eberstadt in einer Veröffentlichung in Großbritannien herausgearbeitet, dass sich im 20. Jahrhundert die Weltbevölkerung vervierfacht habe, jedoch das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf habe sich im glei­chen Zeitraum mehr als verfünffacht. Eberstadt beschrieb die These des neuen UNPD-Papiers als „tote Ideen, schon vor langer Zeit gestorben“. Eberstadt bezog sich auf Lant Princhett, einen Wirtschaftswissenschaftler von Harvard und der Welt­bank, der bereits 1994 eine Studie in der Zeitschrift für Bevöl­kerung und Entwicklung veröffentlicht hatte und zu dem Ergeb­nis gekommen war: „In Ländern, in denen die Fruchtbarkeit hoch ist, wünschen sich Frauen mehr Kinder.“ Der Grad an Verhütung und Familienplanung habe dagegen wenig Einfluss auf die Fruchtbarkeit

 

Friday Fax, 9. April 2009, Jg. 12, Nr. 17

Umstrittene Direktive zur Gleichbehandlung vom Europa-Par­lament verabschiedet

In einer Plenumssitzung des Europäischen Parlaments (EP) stimmten vergangene Woche 367 (hauptsächlich ein Bündnis aus Kommunisten, Liberalen, Sozialisten und Grünen) gegen 277 Abgeordnete für eine „Anti-Diskriminierungs-Direktive“. Die Resolution trägt den Titel „Gleichbehandlung von Personen ungeachtet der Religion oder des Glaubens, der Behinde­rungen oder der sexuellen Orientierung“.

Ursprünglich für behinderte Menschen gedacht, wurde die Direktive ausgeweitet und schließt nun auch die Kategorien Religion oder Glaube, Alter und „sexuelle Orientierung“ mit ein. Kathalijne Maria Buitenweg, Vizepräsidentin der Internatio­nalen Vereinigung für Lesben und Schwule (ILGA) und Mitglied der Europapartei der Grünen, leitete den Ausschuss für den Entwurf der Direktive und setzte die Resolution auf.

Die Direktive gilt als weiteres Beispiel, wie die EU ihren Mitgliedstaaten eine besondere Sicht von Moral auferlegt. Sie nährt die Befürchtung, die neue Bestimmung zur se­xuellen Orientierung könnte weitere Einflussnahme auf die Politik der Mitgliedstaaten ermuntern bis hin zu Zwangs­maßnahmen gegenüber solchen, die Homosexualität für unmoralisch und gegen ihren Glauben gerichtet halten.

Bevor die Direktive für die Mitgliedstaaten bindend wird, muss noch im Ministerrat der EU über sie abgestimmt werden. Der Ministerrat setzt sich zusammen aus den zuständigen Ministern der Länder. Das Votum jedes Landes wird nach Bevölkerungs­größe gewichtet, so dass Italien, Frankreich, Großbritannien und Deutschland das größte Gewicht haben, Malta das geringste.

 

 

„Sozialdienst ‚katholischer’ (???) Frauen“

 

Das Fuldaer Wochenblatt „Marktkorb am Sonntag“ (verteilte Auflage 115.380) veröffentlichte am 28. Juni 2009 und ebenso auf der Homepage (unter www. marktkorb.de/aktuelles/aktuelles/article/offen-ehrlich-und-herrlich-direkt.html) einen Artikel über die Beantwortung von im Chatraum gestellten Fragen zum Thema „Wenn Sex für Kids ein Thema wird“ durch zwei Mitarbeiterinnen des „Sozialdienstes katholischer Frauen“, Gudrun Bunse-Erb und Andrea Luley-Kempf. Diese antworten auf die Fragen „offen, ehrlich und herrlich direkt“ (so die Zeitung) - aber in keiner Weise „katholisch“!

 

Da fragt eine Mutter, deren 15-jährige Tochter seit drei Monaten einen festen Freund hat, ob sie „das Thema Frauenarztbesuch und Verhütung“ ansprechen solle. Die Antwort der SkF-Mitarbeiterinnen: „Es wäre schon sinnvoll, wenn Sie Ihre Tochter vorsichtig auf das Thema Verhütung ansprechen würden.“ Je nach Reaktion könne sie vertiefen. (Ob der SkF schon mal etwas vom 6. Gebot und von „Humanae vitae“ ge­hört hat?)

Ein 14-jähriges Mädchen mit 16-jährigem Freund fragt, wann sie miteinander schlafen sollten. Die Antwort der Mitarbeite­rinnen der katholischen, von den Bischöfen anerkannten Organisation: „Es gibt keinen bestimmten Zeitpunkt für ‚das erste Mal’.“ „Wichtig“ sei, „Vertrauen in die Beziehung und zueinander“ zu entwickeln, dafür sollten sie sich Zeit nehmen; wie lange das sei, sei unterschiedlich. (Aber dass die beiden nach dieser „Zeit“ Geschlechtsverkehr haben sollen und dürfen, ist offenbar keine Frage.) Ähnlich wird die Frage eines Jungen, der „seit vier Monaten mit einem Mädchen zusam­men“ ist und wissen will, wann das Mädchen „mehr“ als Küssen will, beantwortet: Er solle es vorsichtig ausprobieren.

Einer Vierzehnjährigen, die nach dem Verschreiben der „Pille“ fragt, wird geantwortet, sie könne auch allein zum Frauenarzt gehen, könne aber auch ihre Mutter oder ihren Freund mit­nehmen, das sei beruhigend. (Dass der frühe Hormonkonsum viele gesundheitliche Folgen haben kann, dass die „Pille“ auch frühabtreibend wirkt, ist kein Thema, und noch weniger natürlich, dass die Kirche sie als schweren Ungehorsam gegen das Gebot GOTTES lehrt.)

Dann fragt wieder eine Mutter nach dem „Übernachten“ des 17-jährigen festen Freundes ihrer 14-jährigen Tochter; sie und ihr Mann seien sich unschlüssig. Der „katholische“ Rat: Mit der Tochter sprechen, den Dingen Zeit lassen, sich zu entwickeln. „Letztendlich müssen Sie entscheiden, ob Sie es zulassen, oder nicht. Wenn Ihnen das zu früh ist, dann sollten Sie dazu stehen, aber auch deutlich machen, dass das ja nicht für immer gilt. Vielleicht können Sie mit Ihrer Tochter und Ihrem Mann gemeinsam einen Zeitpunkt wählen, wann das Thema wieder auf den Tisch kommt!“ (Also: Sünde ist kein Thema, die geistige Unreife der Vierzehnjährigen ist fast kein Thema; wenn die Eltern jetzt Nein sagen, könnten sie ja ankündigen, dass sie in einem Monat oder einem halben Jahr Ja sagen…!)

Ähnlich auf die Frage eines von seiner Frau getrennt leben­den Vaters, dessen Sohn beim Wochenendbesuch die Freundin mitbringen will auch zum Schlafen, die Antwort: Er soll sie einfach mal mitbringen, der Vater könne sie kennen­lernen und dann „vielleicht eher entscheiden“, wie er „die Dinge künftig handhaben“ wolle.

Eine der Fragen kommt von einem Vater oder einer Mutter, deren Tochter in der 4. Klasse Sexualkundeunterricht hat und der deswegen schlecht ist: „Die Lehrerin ist schon sehr erfah­ren damit, lässt parallel in Deutsch auch ‚Ben liebt Anna’ lesen und hat den Lehrplan dahingehend abgeändert, dass sie die natürliche Reihenfolge (Gefühle, Liebe, Körper, Sex, Schwangerschaft, Geburt) einhält. Dennoch kommt meine Tochter mittags nach Hause und ihr ist schlecht wegen dem Thema. Muss ich mir Sorgen machen?“

Als Antwort kommt der Rat, mit der Tochter zu sprechen, vielleicht auch mit der Lehrerin Kontakt aufzunehmen, denn es könne „durchaus sein, dass Ihre Tochter sich bei dem Thema - eventuell durch Bilder von Geburt - erschreckt hat.“ (Dass das Kind in dieser „Phase der Unschuld“ als gesunde, normale Reaktion nicht nur kein Interesse hat an diesem Thema, sondern Scham und Abscheu empfindet, und dass es darin von der Mutter bestärkt und bestätigt werden müsste, ist dem Denken der SkF-Beraterinnen [die ja vermutlich wie ihre Kolleginnen auch in Schulen verhütungsorientierte SE-Unter­richtseinheiten geben] fern.

 

„Der SkF ist Frauen- und Fachverband in der katholischen Kirche. Er verwirklicht den caritativen Auftrag der Kirche…“ So heißt es auf der SkF-Homepage (www. skf-zentrale.de/html/der_verband.html). Man sei ein „katholischer Frauen- und Fachverband der sozialen Arbeit“, der 150 Ortsvereine (in 25 der 27 deutschen Diözesen) und insgesamt ca. 14.000 Mitgliedern und Ehrenamtli­chen sowie ca. 5.500 berufliche Mitarbeiterinnen hat. Sitz der SkF-Zentrale ist Dortmund. Unter anderem sind die SkF-Ortsvereine Träger von ca. 120 Schwangerenberatungsstellen.

Der caritative Auftrag der katholische Kirche – man denke etwa an die Ausführungen von Papst Benedikt XVI. in seiner Enzyklika „DEUS caritas est“ - sieht also nach Ansicht des SkF so aus, dass im Widerspruch zu den 10 Geboten, zur Se­xual- und Ehelehre der Kirche, zum wirklichen zeitlichen und ewigen Heil der jungen Menschen dem vorehelichem Ge­schlechtsverkehr, der Verhütung (einschließlich Frühabtreibung) und der Traumatisierung von Kindern und Jugendlichen, die ein Recht auf Keuschheit haben (vgl. z.B. Pp. Familienrat: „Menschliche Sexualität: Wahrheit und Bedeutung“ Nr. 118), das Wort geredet wird (und entsprechend gehandelt wird, wie wir schon in früheren Beiträgen der FMG-INFORMATION, z. B. 60 S. 38; 69/44ff; 72/24, 74/6; 80/16f; 89/7; 91/7; 93/27; 95/6 dokumentieren mussten).

Nach dem Kirchenrecht darf sich kein Verein „ohne die Zustimmung der zuständigen kirchlichen Autorität“ „katholisch“ nennen (can. 300). Die Frage ist auch, welche Unterstützung aus Kirchensteuergeldern der SkF erhält. Die Diözesanstelle des SkF in der Diözese Fulda leitet Elisabeth Werthmüller mit der Anschrift „Bischöfliches Generalvikariat“. Nun hat das Bi­schöfliche Generalvikariat Fulda im vergangenen Jahr Aufsehen erregt, weil ein in einem Haus der Kirche eingemieteten Drogeriemarkt keine Kondome verkauft werden dürfen (vgl. FMG-INFORMATION 94 S. 19), und Bischof Heinz Josef Alger­missen untersagte im Herbst 2007 katholischen Kindergärten den Besuch eines Sexualaufklärungs-Theaterstücks der „Bun­deszentrale für gesundheitliche Aufklärung“ (vgl. FMG-INFORMATION 92 S. 23f). Es wäre dringend nötig, dass er – und unsere übrigen Bischöfe – endlich beim SkF nach dem Rechten sehen – und bei Weigerung, sich nach der Lehre der Kirche auszurichten, ihnen die Bezeichnung „katholisch“ und mögliche Gelder entziehen würden.

 

 

Deutschlands sexuelle Tragödie

 

Schon im vergangenen Jahr erschien das Buch des Leiters der Berliner Arche, Bernd Siggelkow, und des Journalisten und Pressesprechers dieses Kinder- und Jugendhilfswerks, Wolfgang Büscher: „Deutschlands sexuelle Tragödie. Wenn Kinder nicht mehr lernen, was Liebe ist“. Darin werden zwölf Einzelfälle geschildert, wo Kinder/Jugendliche schon früh sexuelle Erfahrungen gesammelt haben, nach Pornografie und in familiärer Verwahrlosung, oft mit Billigung oder nach dem Vorbild der Eltern.

 

Frank Schirrmacher, Herausgeber des FAZ-Feuilletons und Professor für. Theologie und Soziologie, schreibt im Vorwort:

„Das einstige Tabu, mit dem das Thema Sexualität behaftet war, ist längst dem Tabu gewichen, über die Folgen der se­xuellen Freizügigkeit zu sprechen. Dass es Sexsucht, Porno­grafiesucht und extreme sexuelle Verwahrlosung gibt, wird nur selten thematisiert. Wer es dennoch tut, gilt als lebensunlustig und verklemmt... Die verheißene sexuelle Befreiung ist längst völlig aus dem Ruder gelaufen. Der versprochene Spaß wird täglich beworben, über diejenigen, die die Zechen bezahlen, spricht man kaum; seien es Zwangsprostituierte, Sexsüchtige oder Kinder, die durch Frühsexualisierung die Fähigkeit verlie­ren, noch irgendwelche stabile Beziehungen jenseits von Sex aufzubauen – mit allen Folgen, die das hat.“

Während wir erfreulicherweise an Deutschland Arbeitsplätzen dafür sorgen, dass sexuelle Belästigung und sexistisches Gerede aufhören, ist beides in immer mehr Familien Alltag. Wenn Eltern mit ihren Kindern täglich Pornofilme schauen und Kinder zu Haus ständig wechselnde Partner ihrer Mütter kom­men und gehen sehen, dann folgen sie nicht nur diesem Vor­bild, sondern rutschen in der Regel noch tiefer in den Sumpf ab als ihre Eltern“.

Eines der schonungslos geschilderten Beispiel aus dem Buch: Die 14jährige Jana (Name verändert) hat den leiblichen Vater nie kennen gelernt, lebt bei Mutter in einer Ostberliner Plattenbausiedlung und versteht sich mit ihr gut. Die Mutter hat laufend neue Freunde, die höchstens ein halbes Jahr „in der Familie“ bleiben. Mit 12 Jahren hatte das Mädchen den ersten Geschlechtsverkehr mit einem 14-jährigen Jungen. Das ge­schah noch zweimal, dann war Schluss, und zwei Wochen später brachte sie einen 17-Jährigen nach Hause mit. Die Mutter hatte nichts dagegen, dass er über Nacht und für eine Woche blieb. Jana weiß, dass sie mit 14 schon mehr Männer hatte als viele Frauen in ihrem ganzen Leben; ihre Mutter hatte schon mehr als 100! Jana sagt, sie könne ohne Sex nicht mehr leben, es sei wie eine Zigarette rauchen. Sie verhütet meist nicht, will irgendwann mal ein Kind, aber länger als 2 oder 3 Jahre in einer Beziehung leben, kann sie sich nicht vorstellen. Mutter und Tochter schauen sich häufig gemeinsam Pornos an. Derzeit hat die 14-Jährige einen 40-jährigen Freund, den sie übers Internet kennengelernt hat und mit dem sie seit fast 3 Wochen ein Paar ist. Die Mutter finde das toll, weil er ein Auto hat, zum Einkaufen fährt usw.

In seiner Einführung zu diesen Geschichten erzählt der Leiter dieser „Arche“, ein 11-jähriges Mädchen habe ihn in seinem Büro gefragt, ob es hässlich sei. Auf die Gegenfrage, wie es darauf käme, antwortete das Kind: „Weil ich noch keinen Sex hatte.“ Viele der Kinder hätten „schon ganz früh das Drehbuch zum Sex im Kopf, Geschrieben wurde es von der BRAVO, von Internetportalen und oft auch von ihren Eltern. Sie erleben Sex als Ware, als Ersatz für fehlende Werte“. Die beschriebenen Fälle sind Kinder, die in Armut aufwachsen – „viele von ihnen in finanzieller Armut, aber vor allem, und das ist oft viel schlim­mer, in emotionaler Armut“. Aber auch Jugendliche aus besse­ren finanziellen Verhältnissen seien von der sexuellen Tragödie betroffen, weil sie leichter an Bilder und Videos aus dem Inter­net auf ihre Handys herankommen. Siggelkow beklagt dann, dass von den in seinem Buch beschriebenen Kindern und Ju­gendlichen nicht einmal 10% verhüten würden, und er fragt, ob die biologische Aufklärung in den Schulen ausreiche.

Das Buch schildert sicherlich Extrembeispiele, die aber wahr­scheinlich doch nicht so selten sind, wenn man die Umfragen zum Pornokonsum bei Erwachsenen und Jugendlichen wahr­nimmt. Und sie entsprechen dem Trend vieler Medien, dass Menschen sich sozusagen nur noch über die Sexualität profilie­ren können.

Ähnlich erschreckend war eine Fernsehsendung des ZDF aus der Reihe „37 Grad plus“ vom 19.4.09: „Generation Porno. Wenn Kinder hartem Sex begegnen“ (noch im Internet beim ZDF abrufbar; allerdings erfreulicherweise nur zwischen 20 und 6 Uhr, da „für Zuschauer unter 12 Jahren nicht geeignet“). Eine Mutter machte uns aufmerksam: „Ich bin erschüttert über die heutige Realität und mache mir größte Sorgen um meinen kleinen 5-jährigen Sohn, der noch heuer in die Schule kommt.“

Aus dem Mund von 13-, 14- und 15-Jährigen hört man, wie sie aufwachsen, allein oder in der Gruppe Gleichaltriger fast täglich im Internet Videosequenzen mit hartem pornografischen Inhalt sehen, einschlägige Lieder pornografischer Diktion anhören, einem auf Sexualität reduzierten Frauenbild begegnen, das Ge­hörte, Gesehene ausprobieren, natürlich ohne dabei Erfüllung zu finden. Es sind arme, ohne moralische Führung gelassene junge Menschen, denen die Erwachsenen teilweise dieses Modell der Sexualität vorleben.

 

Die Bewertung von Siggelkow, die Kinder seien zu schlecht „aufgeklärt“, teilen wir überhaupt nicht. Ähnliches wiederholen ja „Pro Familia“ und bestimmte „Sexualwissenschaftler“ seit Jahren. Doch ist nicht mehr „Wissen“ die Abhilfe, schon gar nicht schamzerstörend nahegebrachte, bedarfsweckende, verhütungsorientierte (und im Grund lebensfeindliche [das Kind ist der zu verhütende Unfall!]) Informationen, sondern ein Zurückfinden zu einer der menschlichen Natur entsprechenden sittlichen Ordnung, das mit Erziehung zur Selbstbeherrschung, Verzichtbereitschaft und Keuschheit einhergeht.

 

 

Das Interesse der Kleinen an sexueller Aufklärung wecken?

 

Radio Horeb – von vielen gläubigen Katholiken sehr geschätzt wegen der Gebetszeiten und Messübertragungen, aber auch wegen anderer Beiträge über den Glauben und Lebensberatung – strahlte am 18. April 2009 eine Sendung aus unter dem Titel „Sexualerziehung bei Kindern unter 10 Jahren – Das Geheimnis des Lebens verstehen lernen“. Von Eltern wurden wir darauf aufmerksam gemacht, deren Enttäuschung und Kritik wir teilen.

 

Referenten waren ein sogenanntes Familienassistenten-Paar Thomas und Marianne Pauls. In der Sendung kam unter anderem die Anfrage einer Hörerin, die von der SchulSE ihres 10-jährigen Sohnes im 4. Schuljahr erzählte. Die Lehrerin habe Unterlagen besorgt, die die Eltern als pornografisch empfan­den, und ebenso die Lehrerin, die dieses Material nicht verwen­det habe, sondern „ganz vorsichtig“ vorgegangen sei. Dennoch, so erzählte die Mutter, sei ihr Sohn „noch gar nicht soweit“. Sein Freund in der gleichen Jahrgangsstufe, aber an einer an­deren Schule, antwortete auf die Frage nach SE: „Ich inte­ressiere mich nicht für Körperteile“. Die Mutter äußerte, dass doch die Kinder „das Tempo bestimmen“ sollten und fragte, ob da nicht neue Überlegungen angestellt würden.

Vom katholischen Standpunkt her hätte die Erfahrung der Mutter nun gestützt und weitergeführt werden müssen: kollek­tive SE durch die Schule widerspricht der Lehre der Kirche (entsprechend den noch immer gültigen Aussagen der Enzyklika „Divini illius magistri“ und aktuell mit den Richtlinien des Dokuments des Päpstlichen Familienrats „Menschliche Geschlechtlichkeit: Wahrheit und Bedeutung“, wo für die Zeit vor der Pubertät, die Störung der „Phase der Unschuld“ durch unnötige sexuelle Informationen deutlich verurteilt wird, wo die Geschlechtserziehung der vertrauten Atmosphäre der Familie vorbehalten, so dass dem Elternrecht alles übrige unterzuordnen ist (113), wo das Recht der Kinder und Jugend­lichen auf eine Erziehung zur Keuschheit (118) und darauf, sich von jeglicher Form außerfamiliären sexualkundlichen Unter­richts fernzuhalten (120), postuliert wird usw.

Die Referentin Pauls aber verteidigte die Lehrer, die „den Schulplan durchziehen“ müssten (ist dies eine Begründung für falsches Handeln – weil gegen die Ordnung GOTTES und die Lehre der Kirche? Die Lehrer „müssen“ dann auch z. B. die Verhütung propagieren – auch kritiklos hinzunehmen?). Die Re­ferentin sprach von ihrer Methode, nach der „die Kinder sich relativ bald selbst aufklären“. Nach den weiteren Ausführungen meint das offenbar, dass ein Aufklärungsbuch „zu Hause liegen gelassen“ wird, das „die ganz Kleinen durchblättern“ und „die Größeren im Kindergartenalter“ (!) dazu bringe, „das Interesse zu wecken“ und zu fragen. Offensichtlich also werden die Kinder - und noch dazu in diesem sehr jungen Alter – durch das empfohlene Buch und „kleine Hinweise“ stimuliert, auf­merksam zu werden und nach sexuellen Einzelheiten zu fragen.

Der Titel des Buches, das unter vielen geprüften Büchern „wirklich gut“ und „ideal“ sei, ist „Mama, Papa und ich, wo kommen die kleinen Babys her?“ Dieses Buch aus einem protestantischen Verlag (Titel früherer Auflagen: „Vater, Mutter und ich“, laut Internet 360.000 verkaufte Exemplare, Überset­zung eines englischen Buches) haben wir in früheren Nummern der FMG-INFORMATION schon besprochen: Dass GOTT er­wähnt wird, macht das Aufklärungsbuch noch nicht christlich. Die ‚fröhlich-bunten’ Nacktzeichnungen von Junge und Mäd­chen, Mann und Frau wirken schamzerstörend und entspre­chen nicht der katholischen Moral, genauso wie die Beschrei­bung des Geschlechtsaktes. Und das ‚ab 6 Jahren’! [Beim Ehe­paar Pauls offenbar noch viel früher!] Es kann vor der bestän­digen Lehre der Kirche (Pius XI., Pius XII., Paul VI., Johannes Paul II.) nicht bestehen und widerspricht dem erwähnten Dokument „Menschliche Sexualität: Wahrheit und Bedeutung“ des Päpstl. Rates für die Familie von 1995, wo es z. B. heißt, dass vom Alter von etwa 5 Jahren bis zur Pubertät die „Jahre der Unschuld“ „keinesfalls von einer unnötigen sexuellen Information getrübt“ werden dürfen (Nr. 78), wo auch für die Zeit der Pubertät gesagt wird, es sei nicht notwendig, „die sexuelle Vereinigung im einzelnen zu erklären“ (Nr. 90), wo zurückgewiesen wird, „Kinder oder Jugendliche gleich welchen Alters“ mit Materialien erotischer Art zu konfrontieren (Nr. 126). (Vgl. FMG-INFORMATION 74 S. 27, 77/25f).

Das Familienassistenten-Paar Pauls bezog sich in der Sen­dung auch mehrfach auf die Psychotherapeutin Christa Meves. Ohne die oft sehr guten Initiativen und Analysen von Frau Meves zu entwerten, erinnern wir an schon früher geübte Kritik. Sie beschreibt oft sehr kundig und treffend Sachverhalte und Entwicklungen. Hinsichtlich der Beurteilung der schuli­schen (und vorschulischen) SE aber gehen wir nicht einig mit ihr. Sie sieht offenbar nur die „Verfrühung“, Übertreibung und Ideologisierung als falsch an, hält aber die Behandlung dieser Themen in der Schule grundsätzlich für gut, wie manche Aussagen zeigen). Die Verfehltheit und der verführerische, entschamende, enthemmende Charakter der SchulSE liegt aber nicht nur darin, dass sie zu früh ansetzen würde. Das schulische und daher kollektive Vorgehen überhaupt ist auf diesem Gebiet verfehlt, ebenso, wenn nicht gesehen wird, dass biologisch-geschlechtliches Wissen nicht mit Unterrichtung über andere Wissensgebiete gleichgesetzt werden kann, weil hier Person und Triebnatur eines jeden Menschen unmittelbar betroffen sind (vgl. FMG-INFORMATION 74 S. 27f; dort sind auch andere Kritikpunkte erwähnt).

 

Wir bedauern, dass diese Sendung dem Anspruch von Radio Horeb, in „einer Welt, die nach Orientierung sucht“ angesichts des „Verfalls sittlicher Werte“ „eine ‚Kultur der Liebe’ aufzubauen“ und die „Zehn Gebote“ vom Berg Horeb als „Wegwei­sung“ zu verkünden (Homepage Radio Horeb), nicht gerecht wurde. Und wie ist z. B. die verhütungsorientierte SE (die zwar in der Sendung nicht propagiert, aber der faktisch der Weg bereitet wurde) mit der momentanen werktäglich gesendeten „Radio-Horeb-Erzählung“ von Scott und Kimberly Hahn („Unser Weg nach Rom“) zu vereinbaren: Dieses protestantische Ehepaar hat nicht zuletzt aus der biblischen Erkenntnis der Richtigkeit der Ablehnung der Empfängnisverhütung zur katholi­schen Kirche gefunden.      

 

 

 

 

 


Vorwort der FMG-INFORMATION 97:

 

Liebe Freunde und Mitarbeiter, verehrte Leser und Förderer!

Sehr geehrte Abgeordnete, hochwürdigste Bischöfe! 

Als der „Freundeskreis Maria Goretti e. V.“ vor über dreißig Jahren gegründet wurde, bestand zunächst nicht die Absicht, eine Zeitschrift herauszugeben. Es hatte sich aber bald gezeigt, dass ein Medium sinnvoll und notwendig war, um im geistigen Kampf gegen die Schulsexual„erziehung“ Informationen weiterzugeben. Und es hat sich so aus der Arbeit ergeben, dass der Themenbereich umfangreicher wurde.

l Denn die zwangsweise auferlegte, schamzerstörende, stimulierende, verhütungsorientierte SchulSE ist gespeist ist aus einer Haltung der „Kultur des Todes“, wie Papst Johannes Paul II. diesen Begriff prägte. l Sie steht in einer Wechselbeziehung mit der Infragestellung zahlreicher wesentlicher Wahrheiten der Morallehre der Kirche. l Sie lebt von der Blindheit gegenüber Fakten und Zusammenhängen oder auch deren bewusster Leugnung seitens der Politik und der Veröffentlichten Meinung (dass z. B. Verhütungsmentalität die Abtreibung fördert und nicht verhindert, dass Aids nicht mit einer Leugnung der moralischen Verantwortung auf dem mechanischem Weg der weltweiten Propagierung der Kondome bekämpft werden kann u. a.).

Darum greifen wir all diese Themen immer wieder auf, oft angestoßen von aktuellen Ereignissen, Meinungsäußerungen und Entwicklungen. Wir sind der Überzeugung, dass Gefahren und sittliche Erkrankungen nicht beschönigt werden dürfen, sondern wahrgenommen und benannt werden müssen. Unsere leise und oft ohnmächtige Stimme reicht sicherlich nicht hin, um das Ruder herumzuwerfen. Aber - das erfahren wir immer wieder - sie kann doch Menschen ermutigen - Eltern, Seelsorger -, auch an ihrem Ort weiterzukämpfen. Und wir sehen uns so gezwungen, den Verantwortlichen in Kirche und Öffentlichkeit ein Mahner zu sein. Wir hoffen, dass erkennbar ist, dass dies nicht aus böswilliger Kritiksucht geschieht, sondern aus liebender Sorge und einem Leiden an Fehlentwicklungen, die dem Menschen schaden, die Schaden bringen für ein geistig gesundes Aufwachsen der jungen Menschen, für gute Familien, für ein moralisch intaktes Gemeinwesen, für die Kirche, und die Schaden bringen für das ewige Heil.

Im klaren Wissen, dass menschliches Bemühen wenig erreicht, wenn nicht die Gnade GOTTES die entscheidende Kraft ist, hat sich der „Freundeskreis Maria Goretti e. V.“ auch von Anfang an als Gebetsinitiative verstanden. Und das Vorstellen der kostbaren Glaubensvorbilder, der Heiligen, ist uns auch seit Beginn wichtig – in den Schriften besonders über Jugendheilige, die wir herausgeben und verbreiten, wie in den „Porträts“ und Wallfahrtsberichten in der FMG-INFORMATION.

So übergeben wir Ihnen auch diese Nummer wieder in der Absicht, den Finger auf moralische Wunden zu legen, damit Heilung werden kann, und die formende Kraft unseres christlichen, katholischen Glaubens ein wenig darzustellen.

Mit freundlichen Grüßen, in Dankbarkeit dafür, dass sie durch Ihr Engagement, Ihre finanzielle Förderung und betende Unter­stützung unsere Arbeit mittragen

Ihr FREUNDESKREIS MARIA GORETTI e. V., München.

 

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