(FMG-INFORMATION 103, August 2011)

 

 

 

Meldungen – Meinungen

 

Das Geheimnis der Stellvertretung

Köln. In seiner Karfreitagspredigt hob Joachim Kardinal Meisner, Erzbischof von Köln hervor, jeder Christ habe nicht nur für sich selber zu glauben, „sondern auch für alle, die nicht mehr glauben“. Das Kreuz offenbare, „dass GOTT uns wirklich liebt.“ Nicht durch Leid seien wir erlöst, sondern durch Liebe, die in dieser Welt das Gesicht des Leidens annehme. Meisner knüpfte an das Wort des Hohenpriesters an: „Es ist besser, wenn ein einziger Mensch für das Volk stirbt“. CHRISTUS sei „der Stellvertreter schlechthin, wie jeder Priester und auch jeder Christ gemäß seiner Berufung es auch ein wenig sein soll­te. Der Christ hat nicht nur für sich selbst zu glauben, sondern auch für alle, die nicht mehr glauben. Er braucht gleichsam einen Glauben, der nicht nur ihn selbst mit seiner Schwerkraft trägt, sondern auch alle, die in seinem Gesichtskreis nicht mehr glauben.“ Die Kirche sei berufen zugunsten der noch nicht Berufenen. Christen lebten in Stellvertretung, wie CHRISTUS mit dem „pro vobis“ in Stellvertretung für alle gestorben ist. „Wenn wir Kreuzverehrung halten, dann vergessen wir diejenigen nicht vor das Kreuz des Erlösers mitzunehmen, für die wir Sorge und Verantwortung zu tragen haben, in Familie, Verwandtschaft, Beruf und Nachbarschaft“ (vgl. kath.net 22.4.2011).

Nichtkatholiken zur Kommunion?

Innsbruck. Nicht-katholische Christen, die mit einem katholi­schen Partner verheiratet sind, sollten unter bestimmten Bedin­gungen auch zur Kommunion zugelassen werden. So äußerte sich Bischof Manfred Scheuer. Man dürfe zwar den Fortschritt in der Ökumene nicht nur am Fortschritt bei der eucharis­tischen Gemeinschaft messen, doch bei konfessionsverschiedenen Ehen sehe er Handlungsspielraum. Es könne eine schwere Notlage für die Ehen werden, wenn es keine gemein­same Basis „der Eucharistie, des Abendmahles, des GOTTESdienstes“ gäbe. Wenn nicht-katholische Partner Ja sagen könnten zur katholischen Eucharistielehre, sei es denkbar, dass sie zur Kommunion gehen. Scheuer ist der Ökumene-Beauftragte der österreichischen Bischöfe (vgl. rv 21.4.2011).

Vergleiche dazu unseren Kommentar in FMG-INFORMATION 102, Seite 22f: Tatsächlich geht es nach den rechtlichen Festlegungen der Kirche (CIC can. 844 §4, Direktorium f. d. Ökumene Nr. 129f) und nach der Eucharistie-Enzyklika Johan­nes Paul’ II. darum, „einem schwerwiegenden geistlichen Be­dürfnis im Hinblick auf das ewige Heil einzelner Gläubiger zu entsprechen, nicht aber (darum), eine Interkommunion zu prak­tizieren, die unmöglich bleibt, solange die sichtbaren Bande der kirchlichen Gemeinschaft nicht vollständig geknüpft sind“ (EE, 45). Die kirchenrechtlichen Bedingungen sind eng: 1. Wenn ein evangelischer Christ sich in Todesgefahr oder einer anderen schweren Notlage befindet (eine konfessionsverschiedene Ehe ist keine Notlage!); 2. wenn er dann keinen Spender der eige­nen Gemeinschaft zur Verfügung hat, 3. von sich aus den katholischen Spender bittet, 4. dabei den katholischen Glauben bezüglich der hl. Eucharistie bekundet (verbindlicher Inhalt ist a) die wahre und dauerhafte Gegenwart von Leib und Blut CHRISTI unter den Gestalten von Brot und Wein; b) der Opfer­charakter der hl. Messe und c) die Notwendigkeit der gültigen Priesterweihe des Zelebranten) und 5. in rechter Weise zum Kommunionempfang disponiert ist (also ohne schwere Sünde) – fünf Bedingungen, die gleichzeitig erfüllt sein müssen (was die Instruktion ‚Redemptionis Sacramentum’, Nr. 85, ausdrücklich unterstreicht).

Aids und die Kirche

Rom. Eine Fachtagung im Vatikan befasste sich mit Strategien gegen Aids. 30,8 Millionen tragen den Virus in sich, davon sind 2,2 Millionen unter fünfzehn Jahre alt. Jährlich gibt es 1,5 Millionen Tote und 2,7 Millionen neu Infizierte. 5,3 Millionen Erkrankte werden mit einer Kombinationstherapie behandelt, 9,3 Millionen haben dagegen keinen Zugang zu Medikamenten. Mit diesen Zahlen leitet Guido Horst einen Bericht in der „Tagespost“ (31.5.2011) über eine Fachtagung zum Thema Aids ein, zu dem der Päpstl. Rat für die Pastoral im Gesundheitswesen“ und eine von Johannes Paul II. gegründete Stiftung „Der gute Samariter“ eingeladen hatten.

Erzbischof Zimowski, Präsident des Gesundheitsrats, nannte als Weg der Kirche zur Bekämpfung der Pandemie die Reifung der menschlichen Person mit einem Verständnis der Sexualität, das auf den Werten der ehelichen Treue und der Familie gründe. Aids sei auch eine soziale und morali­sche Krankheit, die eine Berücksichtigung aller Aspekte verlange. Es sei die „Unverantwortlichkeit“, die hauptsächlich zur Ausbreitung der Seuche beitrage. Wenn diese Unordnung als private Entscheidung des Einzelnen betrachtet werde, bleibe die Epidemie der Bevölkerung erhalten. Zimowski ver­wies auf die Erfolge der Anti-Aids-Strategien in einigen afrikanischen Ländern. In Uganda sei die Infektionsrate von 14% (1991( auf 4,1% (2003) zurückgegangen, und zwar auf­grund der von der Regierung geförderten Politik der Empfeh­lung der ehelichen Treue und der Reduzierung der Zahl der Se­xualpartner. Im Zug der ABC-Strategie (Abstain – Ent­haltsamkeit, Be Faithful – Treue, Use a Condom) habe die ugandische Regierung sogar auf das „C“ verzichtet, weil Staatspräsident Museveni der Überzeugung sei, dass „Präser­vative die Promiskuität fördern, ohne dabei Sicherheit zu garan­tieren“. Ähnliche Erfolge, die nicht auf die Verteilung von Kon­domen, sondern die Änderung des persönlichen Verhaltens zurückzuführen seien, habe es in Zimbabwe und Kenia gege­ben. Der US-Wissenschaftler E. Green sieht ebenfalls die größten Erfolge gegen HIV dort, wo man das Verhalten der Menschen verändert. Green in einem Gespräch mit Radio Vatikan: „Kondome werden typischerweise bei Gelegenheits­partnern oder bei der Prostitution verwendet. Wenn die Nut­zung von Kondomen steigt, kann das auf ein Anwachsen des kommerziellen Sexes hindeuten. Wir wissen heute, dass das häufige Wechseln von Sexualpartnern die Aids-Massen­epidemie in Regionen wie Süd- und Ostafrika begünstigt hat.“ Der ständige Beobachter des Hl. Stuhl bei der UNO, Tomasi, machte aufmerksam, dass „viele Regierungen, öffentliche sanitäre Einrichtungen und auch einige Agenturen der UNO übereilt Strategien der Verhütung gefördert haben, die fast ausschließlich auf der Verteilung von Präservativen basieren.“ Die Vorgehensweise der Kirche dagegen, die auch die Würde der Person in den Blick nehme, habe ihr viele falsche Anschul­digungen eingebracht. Die Wahrheit sei aber, dass in vielen Regionen Afrikas die einzigen, die den Opfern Therapien an­bieten würden, Ordenskrankenhäuser u. ähnl. seien. – Im Vor­feld der Tagung nahm der spanische Moraltheologe Perez-Soba in einem Artikel des „Osservatore Romano“ zur Frage des Kondomgebrauchs bei Ehepaaren Stellung, von denen ein Partner HIV-positiv ist. Ein sexueller Kontakt mit Kondom könne nicht als ein „völlig ehelicher Akt“ angesehen werden. Er beraube sich freiwillig seiner innewohnenden Bedeutung. Bei Aids müssten Ehepaare wegen der Ansteckungsgefahr enthaltsam leben, wie dies auch für andere Krankheiten gelte. Zwar könne das Kondom „eine gewisse Wirksamkeit“ gegen eine Ansteckung haben, doch garantiere es keine völlige Sicherheit. Es als generelle Lösung anzubieten, stelle „einen schlimmen Fehler“ dar. Zudem verhindere das Kondom nicht nur die Zeugungsbedeutung des Sexualakts, sondern auch, dass Mann und Frau „ein Fleisch“ würden, wie es die biblische Schöpfungsgeschichte vorsehe (vgl. kath.net 26.5.11).

Die Meinung, Kondome seien bei Eheleuten, von denen ein Gatte HIV-positiv sei, möglich, haben auch schon Bischöfe vertreten (vgl. Bischof Klaus Küng, FMG-INFORMATION 101, S. 22f.)

Zölibat ein Erfordernis

Rom. Der Präfekt der Kleruskongregation, Kardinal Mauro Piacenza, stellte sich in einem Aufsatz im „Osservatore Roma­no“ (dt. 15.4.2011) hinter den priesterlichen Zölibat. Die immer wieder auftauchenden, „hauptsächlichen und schädlichsten Einwände“ lauteten, die priesterliche Ehelosigkeit sei ein „Relikt aus der Zeit vor dem Konzil und lediglich kirchliches Gesetz“. Doch nichts davon habe eine reale Grundlage, weder hinsichtlich der Aussagen des 2. Vatikanischen Konzils noch in Bezug auf das päpstliche Lehramt. Der Zölibat sei „ein Ge­schenk des HERRN, das der Priester seiner Berufung ent­sprechend frei annehmen und in seiner Fülle leben soll“. In den Aussagen der Kirche gebe es eine „tiefgehende Kontinuität zwischen dem Lehramt der Zeit vor dem Konzil und dem aus der Zeit danach“. Trotz gewisser unterschiedlicher Akzentset­zungen stimme die päpstliche Lehre der letzten Jahrzehnte von Pius XI. bis Benedikt XVI. darin überein, „dass sie den Zölibat auf die theologische Wirklichkeit des Amtspriestertums, auf die ontologische und sakramentale Gleichgestaltung mit dem HERRN, auf die Teilnahme an Seinem einen Priestertum und auf die Nachahmung CHRISTI, die es beinhaltet, gründet“. Es gelte auch, die in gewissen Kreisen weitverbreitete Verkürzung des Zölibats auf ein bloßes Kirchengesetz zu überwinden. „Er ist nämlich nur deshalb ein Gesetz, weil er ein dem Pries­tertum und der Gleichgestaltung mit CHRISTUS innewoh­nendes Erfordernis ist, das das Weihesakrament bestimmt“, so Piacenza. Man dürfe sich nicht verängstigen lassen von Leuten, die den Zölibat nicht begriffen und deshalb die kirchliche Disziplin zumindest durch Öffnung kleinerer Spalten ändern wollten. Vielmehr müsse man „das begründete Be­wusstsein zurückgewinnen, dass unser Zölibat die Gesinnung der Welt dadurch herausfordert, dass er ihren Säkularismus und ihren Agnostizismus in eine Krise stürzt und von Ewigkeit zu Ewigkeit laut ruft, dass es GOTT gibt und dass Er gegenwärtig ist.“

Fleischverzicht wieder Freitagsgebot in England

London. Die Bischofskonferenz von England und Wales machte den Fleischverzicht am Freitag wieder zum einem Kirchengebot. „Das Kirchenrecht erwartet von Katholiken, dass sie sich freitags vom Fleischessen enthalten, oder auf ein anderes Nahrungsmittel verzichten oder dass sie eine andere Art der Buße beachten“, heißt es in der Erklärung. Der Freitag sei als Todestag des HERRN für die Kirche ein besonderer Bußtag. Deshalb erinnerten die Bischöfe in Übereinstimmung mit der gesamten Kirche wieder an die Freitagsbuße. Sie hät­ten beschlossen, die Praxis wiedereinzuführen, dass das Freitagsgebot durch den Verzicht auf Fleischgenuss erfüllt wird. Jene, die das nicht können oder die sowieso kein Fleisch essen, sollten auf ein anderes Nahrungsmittel verzichten, das sie sonst regelmäßig verzehren. „Viele werden auch wünschen, über dieses einfache gemeinsame Zeichen hinauszugehen, und werden jeden Freitag zum Anlass für eine Gebetszeit und für weitere Selbstaufopferungen nehmen. Mit all dem vereinen wir unsere Opfer mit dem Opfer CHRISTI, der Sein Leben zu unserer Rettung hingab“. Die Verpflichtung gilt ab 16. Septem­ber 2011, dem Jahrestag der Englandreise des Papstes vor einem Jahr (vgl. kath.net 17.5.2011).

Nicht gleich miteinander schlafen

Bamberg. Erzbischof Ludwig Schick sprach in einer Fastenpredigt in der Pfarrei St. Heinrich am 10. April 2011 über die Ehe. Wer behaupten würde, die Ehe sei überholt, sei ein Häre­tiker, weil er sich gegen Worte und Weisungen JESU stelle. Die Ehe müsse bleiben, damit die Liebe bleibe. Sonst herrsch­ten Egoismus, Eigensinn, Individualismus und Konsumismus und eine Ellbogengesellschaft und soziale Kälte breiteten sich aus. Es dürfe nicht sein, dass Ehe und Familie mit anderen Lebensgemeinschaften gleichgestellt werde: „Ehe und Familie müssen den absoluten Vorrang haben und klare Priorität haben und behalten“, in der Gesetzgebung, im Arbeitsrecht, im Renten- und Versorgungsrecht.

Die jungen Menschen sollten „ihre Liebe im Glauben betrachten“. Wenn sie überzeugt seien, dass GOTT sie füreinander geschaffen und zueinander geführt habe, sei das ein tragfä­higes Fundament für das Ehesakrament. Schick forderte junge Menschen auf, nicht vor der Ehe sexuelle Kontakte zu haben: „Zum Gelingen von Ehe und Familie tragen wir auch bei, wenn wir sie nicht als leichten Morgenspaziergang hinstellen. Liebe ist nicht Lust, Liebe ist nicht Leidenschaft, Liebe ist nicht Vergnügen. Liebe ist ein Akt des Verstandes und des Willens und deshalb wird die Ehe in der Trauung ‚nach reiflicher Über­legung und aus freiem Entschluss eingegangen’. Dazu ist die Ehevorbereitung wichtig. Junge Menschen müssen sich gut kennenlernen, müssen gut miteinander ins Gespräch kommen, müssen sich über alles austauschen und prüfen, ob sie zuein­anderpassen. Das gleich miteinander Schlafen, das gleich Zusammenziehen verhindern diesen Prozess des Prüfens und Reifens, der klaren eindeutigen Willensentscheidung für Liebe, Ehe und Familie.“ Die Erwachsenen, besonders die Eltern, müssten den jungen Menschen als gute Gesprächs­partner zur Verfügung stehen, damit diese zu einem reifen Willensentschluss für die Ehe kämen. (Vgl. DT 12.4.2011, www. erzbistum-bamberg.de/erzbistum/erzbischof/bbkarchiv.html.)

Firmung vor Erstkommunion

Fargo/North-Dakota, USA. Bischof Samuel Aquila trat dafür ein, die Kinder bereits vor der Erstkommunion zu firmen. Bereits 2002 hatte er angeordnet, dass die Kinder im zweiten Schuljahr das Sakrament der Versöhnung empfangen sollen, im dritten Schuljahr Firmung und Erstkommunion innerhalb derselben Messe. Die bislang übliche Reihenfolge lasse den „Primat der Eucharistie“ in den Hintergrund treten. Es sei die hl. Eucharistie, die die drei Initiationsakramente vollende. Die Sakramente Taufe und Firmung hätten die Beziehung zur DREIFALTIGKEIT und zur Kirche ermöglicht, die hl. Eucha­ristie gebe dann „lebenslang Nahrung“. Von der Firmung als von einer persönlichen Zusage zum Glauben zu sprechen, verzerre das Sakramentsverständnis, führte Aquila aus. „Das Kennzeichen der Firmung ist nicht eine persönliche Entschei­dung, den katholischen Glauben anzunehmen oder nicht anzu­nehmen. Wie die Jünger sind wir von GOTT auserwählt, die Fülle des HL. GEISTES zu empfangen, mit der Gabe des HL. GEISTES besiegelt zu werden“, und „wir sind gerufen, mit dieser Gnade zusammenzuarbeiten“. Es sei wichtig, „immer daran zu denken, dass man die GÖTTliche Person des HL. GEISTES in der Firmung empfängt“ (vgl. kath.net 12.7.11).

Ergänzend dazu ist bedeutungsvoll, dass die vatikanische Gottesdienst-Kongregation die in der Diözese Bozen-Brixen geplante probeweise Anhebung des Firmalters von 12 auf 18 Jahre vorerst untersagt hat. Die Diözese Bozen habe auf Wunsch mehrerer Pfarrer vor zwei Jahren begonnen, ein Konzept für die Anhebung des Firmalters auszuarbeiten. Rom forderte den Bischof auf, genauere Informationen darüber vor­zulegen. Die italienische Bischofskonferenz sieht die Firmung im Alter um das zwölfte Lebensjahr vor (vgl. kath.net 17.5.2011).

Michaelsgebet

Springfield, Illinois, USA. Joh. J. Paprocki, Bischof der Diözese Springfield, ordnete an, dass ab sofort das Gebet zum hl. Erzengel Michael am Ende jeder hl. Messe nach der Entlassung gebetet werden muss. Das Gebet ruft den Schutz des hl. Michael gegen den Satan an. „Wir müssen anerkennen, dass es den Satan tatsächlich gibt und dass er alles tun wird, was in seiner Macht steht, um uns von unserem Ziel abzu­lenken, dem ewigen Leben… mit CHRISTUS in Seinem König­reich“, so der Bischof. Einer der besten Winkelzüge des Satans sei die Irreführung, dass es ihn nicht gebe. Das zu glauben mache unfähig, ihm zu widerstehen. „Deshalb ist es gut, sich an das Gebet zum hl. Erzengel zu erinnern. Wir müssen daran denken, dass jedes Mal, wenn wir es beten, wir unsere wahren Feinde bekämpfen“ (vgl. kath.net 10.5.2011).

Wort-GOTTES-Feiern nicht erlaubt, wenn am selben Sonntag hl. Messe

Freiburg i. Br. Auf den brieflichen Hinweise einer Gläubigen an Erzbischof Robert Zollitsch, dass in einer Seelsorgeeinheit in derselben Kirche am Sonntag sowohl eine Vorabendmesse wie eine Wort-GOTTES-Feier stattfände, und dass dies doch auch im Hinblick auf die Sonntagspflicht verwirrend und nicht zulässig sei, antwortete der Offizial. Er bezog sich auf die im Jahr 2006 von der Deutschen Bischofskonferenz in Kraft gesetzten „Allgemeinen Kriterien für die Wort-GOTTES-Feiern am Sonntag“. Darin werde „darauf verwiesen, dass dringend darauf zu achten ist, dass die Gestalt der Feier (WortGOTTESfeier) bei den Gläubigen nicht das Bewusstsein für den Unterschied zur Feier der hl. Messe mindert oder ganz verwischt. Auch aus diesem Grund darf die Wort-GOTTES-Feier niemals an einem Sonntag in Pfarrgemeinden gehalten werden, in denen am selben Tag schon eine hl. Messe gefeiert wurde oder noch gefeiert wird oder bereits am Vorabend gefeiert worden ist“.

Exkommunikation möglich

Manila. Die Bischofskonferenz der Philippinen beendete endgültig den Dialog mit der Regierung von Staatspräsident Benigno Aquino über den kontroversen Gesetzentwurf über „reproduktive Gesundheit“. Eine Fortführung mache keinen Sinn, seit Aquino erklärt habe, den Gesetzentwurf trotz einer möglichen Exkommunikation weiter zu unterstützen, erklärte der Generalsekretär der Bischofskonferenz. Das umstrittene Gesetz zur reproduktiven Gesundheit sieht unter anderem Sexualaufklärung an den Schulen vor und soll Krankenhäuser und Gesundheitszentren erlauben, Verhütungsmittel zu verschreiben und kostenlos an Arme abzugeben (vgl. kath.net 20.5.2011). – Im März hatten in Manila rund 20 000 Katholiken gegen den Gesetzentwurf der Regierung demonstriert; sie waren einem Aufruf der philippinischen Bischöfe gefolgt (vgl. DT 26.3.11).

Tagung über Kirche und Sex abgesagt

Stuttgart. Eine „wissenschaftliche Studientagung“ zum Thema „Let’s think about sex“ der Katholischen Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart wurde auf Bitte von Bischof Gebhard Fürst abgesagt. Ein Bistumssprecher teilte mit, der Bischof ha­be die Akademiedirektorin gebeten, die Veranstaltung abzusa­gen, weil er befürchte, sie könne vor dem Hintergrund des von den Bischöfen angesagten Dialogprozesses eine zu große Eigendynamik entwickeln, Polarisierungen fördern und so ein Gespräch zwischen den Vertretern der unterschiedlichen theo­logischen und kirchenpolitischen Richtungen sehr erschweren oder unmöglich machen (vgl. kath.net 18.6.2011, DT 21.6.2011).

Neue englische Übersetzung des Messbuchs

London. Die Bischöfe von England und Wales bezeichneten in einem Hirtenbrief die neue englische Übersetzung des Missale Romanum, das ab Advent in allen englischsprachigen Ländern benutzt werden wird, als „einen besonderen Moment der Gnade in der englischsprachigen Welt“. Die Verwendung der Neuübersetzung solle mit Katechesen über die hl. Messe vorbereitet werden. „Die Veränderungen in der Sprache, die jetzt eingeführt werden, sind keine Veränderungen rein um der Veränderung willen, sondern wurden gemacht, um eine größere Treue zur liturgischen Tradition der Kirche sicherzu­stellen“, schreiben die Bischöfe (vgl. Zenit 27.5.2011). Vgl. dazu FMG-INFORMATION 100, S. 10.

Das ewige Heil ist gefährdet

Lincoln, Nebraska/USA. Priester sollen nicht die Berufung auf die „Klugheit“ als Vorwand nehmen, nicht klar über die Unmoral homosexueller Handlungen zu sprechen, mahnte Bischof Fabian Bruskewitz. Vorsicht und Klugheit seien wichtig, doch sie sollten nicht als Entschuldigung dienen, wenn es notwendig oder pastoral außerordentlich wichtig ist, zu reden. Priester zögerten manchmal, über Homosexualität zu sprechen, weil es „eine Menge von Einschüchterung“ gebe, aber die breite Förderung der Akzeptanz homosexuellen Verhaltens in unserer Gesellschaft verlange, dass die Lehre der Kirche klar verkündet werde. „Homosexuelle Handlungen sind in sich übel, und wenn jemand sie mit vollem Wissen und Willen tut, sind es Tod­sünden und bringen das ewige Heil in schwerste Gefahr“, sagte Bruskewitz. Wer gleichgeschlechtliche Neigungen hat, müsse ihnen widerstehen. Gespräche über Homosexualität seien un­angemessen bei bestimmten Zuhörern, aber bei anderen sei es nicht nur angemessen, sondern notwendig. (Vgl. www. Lifesitenews 15.4.2011.)

Die Kirche kann sich nicht selbst verleugnen

Köln. Der Kölner Kardinal Joachim Meisner beantwortete auf der neuen Internetplattform http:// direktzu.kardinal-meisner.de /ebk eine Anfrage zur Homosexualität. Er schrieb, über die Haltung der Kirche zur Homosexualität sei viel Halbwissen und viel Falsches in Umlauf. Die Kirche wende sich nicht gegen bestimmte Personen oder Gruppierungen, sondern ausschließ­lich gegen bestimmte Verhaltensweisen. Wer homosexuelle Menschen diskriminiere, verlasse den Boden der katholischen Überzeugung. Homosexuelle Handlungen nenne der Katechis­mus (KKK 2357) „in sich nicht in Ordnung“. Das sei nicht ein­fach ein Werturteil, sondern lasse sich auch schlüssig begrün­den. Die Kirche schöpfe „ihre ethischen Normen sowohl aus der Offenbarung, das heißt aus der Bibel, als auch aus der deutenden und wertenden Beobachtung der Welt – dem ‚Na­turrecht’. Sie stellt fest, dass es eine gegenseitige Hinordnung und Ergänzung der Geschlechter gibt, die nicht nur in leiblicher, sondern auch in seelischer Hinsicht besteht. Diese finde ihr letztes und höchstes Ziel im Weiterschenken des Lebens.“ Der Kardinal zitierte den Katechismus, dass hier „gegen das natürliche Gesetz“ verstoßen werde, weil „die Weitergabe des Lebens bleibt beim Geschlechtsakt ausgeschlossen“ werde, und verwies auf biblische Texte, die diese naturrechtliche Überzeugung bestätigten (Gen 1,27-28; Gen 2,24; Mk 10,6-9). Die biblischen Aussagen zur Homosexualität („z. B. Gen 19,1-29; Röm 1,24-27, 1 Kor 6,10 oder 1 Tim 1,10) könnten daher „nicht als zeitbedingt und damit einfach überholt angesehen werden“. Weder nach naturrechtlicher Überzeugung noch gemäß den biblischen Aussagen könne eine praktizierte Homosexualität von der Kirche gutgeheißen werden. Kardinal Meisner fuhr fort, er sei sich der Problematik bewusst, „dass die kirchliche Argumentation von Voraussetzungen ausgeht, die nicht alle Zeitgenossen teilen“. Heute scheine alles „machbar“ zu sein und zur menschlichen Disposition zu stehen. Ähnlich wie bei einem Mobile würden wir aber ohne Rückbezug auf uns vorgegebene Normen „den tragenden Faden durchschneiden“, so dass die gesamte daran aufgehängte Konstruktion zusam­menfalle. „So ergeht es auch der menschlichen Freiheit, wenn sie ihre Verbindung zu GOTT kappen will, weil sie sich als unbedingt und folglich als unbegrenzt versteht.“ Die Kirche könne nicht von ihrer grundsätzlichen Überzeugung abrücken, „wenn sie sich nicht selbst verleugnen will“. Er frage allerdings, „ob man eine solche Meinungsverschiedenheit nicht in aller Redlichkeit auszuhalten vermag“. Homosexualität sei insofern ein „leidiges Thema“, weil es „wirklich Leid verursachen kann“. (Vgl. kath.net 6.7.2011)Leider spricht der Kardinal an einer Stelle von „homosexuell veranlagten Menschen“, da doch eine Ver­anlagung keineswegs nachgewiesen ist und der Katechismus von „Neigung“ oder „Tendenz“ spricht.

Frauenpriestertum – falsche Äußerung richtiggestellt

Lissabon. Verwunderung erregte eine Interview-Äußerung von Kardinal José da Cruz Policarpo, dem Patriarchen von Lissabon, es gebe „kein grundsätzliches Hindernis“, in Zukunft auch Frauen die katholische Priesterweihe zu erteilen. Nur wegen der „starken Tradition“ in der Kirche, welche die Pries­terweihe auf Männer beschränke, befürworte er das Frauen­priestertum ebenfalls nicht. Darüber berichtete „La Stampa“. Mit dem Schreiben „Ordinatio sacerdotalis“ schien die Sache entschieden zu sein, doch er meine, man könne sie so nicht lösen. Es gebe theologisch kein grundsätzliches Hindernis. Sobald GOTT es wolle, werde es weibliche Priester geben (Vgl. kath.net 28.6.2011). – In einem Brief stellte der Kardinal wenige Tage später klar, dass er bezüglich der Frauenpriesterweihe „in Übereinstimmung mit dem Papst“ sei. Durch die Reaktionen auf das Interview habe er sich gezwungen gesehen, „das Thema mit größerer Aufmerksamkeit zu betrachten“. Er habe die Frage selber „nie systematisch behandelt“. Darum halte er es für seine Pflicht, den Gläubigen gegenüber seine Position zu klären. Verwurzelt im Neuen Testament sei das christliche Priestertum von Anfang an nur Männern anvertraut worden. „Die Tatsache, dass es unter diesen Nachfolgern und Mitarbeitern keine Frauen gegeben hat, bedeutet nicht eine Abwertung der Frau, sondern die Suche nach jener gegenseitigen Ergänzung zwischen dem Männlichen und Weiblichen, die in der Beziehung von CHRISTUS zu Maria vollkommen dargestellt ist“ (vgl. Zenit 8.7.2011).

Verfolgung wegen Eintretens für die Ehe von Mann und Frau zu erwarten

New York. Die 8 Bischöfe der Diözesen des Staates New York, angeführt von Erzbischof Timothy M. Dolan von New York, veröffentlichten eine Stellungnahme zu einem am 24. Juni ver­abschiedeten Gesetz, das gleichgeschlechtliche „Ehen“ le­galisiert. Die Bischöfe seien tief enttäuscht und besorgt, dass der Gesetzgeber das historische Verständnis von Ehe radikal und dauerhaft verändert habe. (New York ist der sechste von fünf US-Bundesstaaten, der die „gay marriage“ erlaubt.) „Wir halten unerschütterlich die klare Lehre der katholischen Kirche fest, dass wir unsere homosexuellen Brüder und Schwestern mit Respekt, Würde und Liebe behandeln. Aber wir bekräftigen ebenso unerschütterlich, dass die Ehe die Verbindung eines Mannes mit einer Frau ist in einer lebenslangen, liebenden Vereinigung, die für Kinder offen ist, bestimmt für das Wohl dieser Kinder und der Eheleute selber. Diese Definition kann sich nicht ändern, auch wenn wir wahrnehmen, dass unsere Überzeugungen vom Wesen der Ehe beständig lächerlich gemacht werden und dass einige sogar schon versuchen, staatliche Sanktionen zu erlassen gegen Kirchen und religiöse Organi­sationen, die diese zeitlosen Wahrheiten verkünden.“

Man sei besorgt, dass Ehe und Familie, „Eckpfeiler der Zvilisation“, durch „diese tragische Anmaßung der Regierung“ untergraben werden. Die Gesellschaft müsse wiedergewinnen, was sie verloren zu haben scheine: „ein wahres Verständnis von der Bedeutung und der Stellung der Ehe als von GOTT geoffenbart, in der Natur gegründet und von den Grundlagen Amerikas respektiert“.

Erzbischof Dolan äußerte dazu, er sei besorgt, dass die Gläubigen bald verfolgt und vor Gericht gezerrt würden. In Leitartikeln werde schon verlangt, das Recht auf Religions­freiheit aufzuheben. Hier entlarvten sich die wahren Kräfte der Intoleranz. Der Erzbischof verwies auf einen Kommentator, der gesagt habe, nicht die Homophobie, sondern die Theo­phobie sei das eigentliche Problem, also der Hass auf GOTT, Glaube, Religion und Kirche. Die Kirche habe früher die Ehescheidung ohne Klärung der Schuldfrage bekämpft aus der Sorge heraus, dass der Wert der ehelichen Verbindung leide und Kinder Schaden erlitten. Wissenschaftliche Studien belegten inzwischen, dass genau das geschehen sei. Dann habe sich die Kirche der „Verhütungsmentalität“ widersetzt, in der Sorge, dass die geheiligte Verbindung zwischen Liebe und Fruchtbarkeit zerrissen würde. Dann habe die Kirche Alarm geschlagen, weil sexuelle Freizügigkeit, Ehebruch, vorehe­licher Geschlechtsverkehr und Zusammenleben vor und anstelle der Ehe zunahmen. Jetzt sei es die Sorge um das authentische Eheverständnis, denn als Folge der Neudefinition von „Ehe“ werde eine Rechtfertigung von Partnerwechsel und Untreue kommen. (Vgl. www. ncregister.com 25.6.2011, kath.net 12.7.2011.)

Stein des Anstoßes wie JESUS

Eisenstadt. „Die Kirche war und wird immer Stein des Anstoßes sein“, erklärte der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics in einem Interview mit der burgenländischen Kirchenzeitung anlässlich seines Amtsantrittes ein Jahr zuvor. Die Kirche habe „den Glauben über Jahrhunderte und Jahr­tausende weitergetragen“ und müsse auch heute ihre wesent­lichen Grundlagen und Werte bewahren. Die Form werde sich dabei immer wieder der Zeit anpassen. Auch JESUS sei Stein des Anstoßes gewesen. Viele Menschen hätten heute keinen Zugang zu GOTT mehr. Wenn die Menschen spürten, dass es auf die wesentlichen Fragen des Lebens von der Kirche tragende Antworten gebe, dann werde die Kirche wieder einen Zugang haben (vgl. kath.net 2.7.2011).

Säkularismus mit totalitären Staaten verglichen

Peru. Bereits im Dritten Reich und in der Sowjetunion führten Entscheidungen ohne GOTT dazu, dass bestimmte Gruppen von Menschen vernichtet werden konnten. Das äußerte Kurienkardinal Antonio Canizares Llovera im Hinblick auf den heutigen Säkularismus. „Wenn der Mensch aus sich selbst heraus, ohne GOTT, entscheiden kann, was gut und was böse ist, dann kann er ebenso entscheiden, dass eine bestimmte Gruppe Menschen vernichtet werden sollte, sagte der frühere Erzbischof von Toledo, Spanien, in seiner Rede, als er vom Redemptoris Mater Seminar in Callao, Peru, die Ehren­doktorwürde verliehen bekam. „Wir dürfen nicht vergessen…, dass Entscheidungen dieser Art, welche auf ähnlichen Über­legungen beruhten, bereits im Dritten Reich oder in der Sowjet­union ausgeführt worden waren“. Der Kardinalpräfekt der Kongregation für den GOTTESdienst und die Sakramenten­ordnung ermutigte dazu, dass Katholiken ihren Glauben auch inmitten des wachsenden Säkularismus bewahren. „GOTT zu bejahen heißt den Menschen zu bejahen. Das ist die Wurzel und die Grundlage der Würde und Unverletzbarkeit jedes menschlichen Wesens und dies führt konsequenterweise zu Frieden und Einheit in der Gesellschaft.“

GOTT zu verneinen und so zu leben, als ob GOTT nicht exis­tiere, bringe drastische Konsequenzen für den Menschen und seine Zukunft mit sich. „Die Entwicklung dieses Säkularismus“ sei alarmierend und „berühre Herz und Grundlage unserer Gesellschaft“. Dies habe Auswirkungen auf den Menschen und seine Zukunft. Die Leugnung GOTTES raube den Menschen ihre Basis, denn „es verstößt gegen die Vernunft, gegen GOTTES Natur zu handeln, genau wie es gegen GOTTES Natur verstößt, nicht vernünftig zu handeln.“ (Vgl. kath.net 23.7.2011)

Hinweis. Der Hirtenbrief von Bischof Finn, Diözese Kansas City-St. Joseph von 2007 über die Würde des Menschen und die Gefahren der Pornografie, den der FMG unter dem Titel „Selig, die reinen Herzens sind“ als Sonderdruck verbreitet, ist im amerikanischen Originaltext jetzt zu finden unter http:// www. diocese-kcsj.org/_docs/Pastoral-02-07.pdf.

 

 

  

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